9367/J XXV. GP

Eingelangt am 19.05.2016
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Anfrage

 

der Abgeordneten Steinbichler, Weigerstorfer

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend „Glyphosat im Körper“

 

Die APA berichtete am 25.2.2016 über bedenklich hohe Werte vom Pestizit Glyphosat im deutschen Bier. Im März 2015 hat die Agentur für Krebsforschung (IARC) erklärt, dass Glyphosat bei Menschen wahrscheinlich Krebs verursachen kann. Dazu kommt noch, dass es bereits zahlreiche Studien gibt, die die gesundheitsschädigenden Wirkungen von Glyphosat belegen. Es handelt sich um:

- Mutagenität

- Karzinogenität

- Zelltoxizität

- Teratogenität

- Wirkung auf die embryonale Entwicklung

- Wirkung auf das Immunsystem.

 

Glyphosat, der Wirkstoff von Roundup, ist das weltweit am meisten eingesetzte Herbizid. Aus oben genannten Gründen ist seine große Verbreitung sehr bedenklich. Jetzt wird bekannt, dass es auf verschiedene Weisen in unsere Nahrungskette gelangt und die Glyphosat-Werte in einigen Lebensmitteln sehr hoch sind. So wurden die in Deutschland gültigen Glyphosat-Grenzwerte für Wasser im deutschen Bier sogar 300-fach überschritten. Leider gibt es keine Grenzwerte für Glyphosat im Bier. Frau Kollosa, Leiterin des Fachgebiets gesundheitsbezogene Umweltbeobachtung im Umweltbundesamt/Deutschland, sagt, dass Studien mit Studenten in den vergangenen 15 Jahren steigende Glyphosat-Werte im Urin gezeigt haben.[1]

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Gesundheit nachstehende

 

Anfrage

1.    Werden Studien dazu durchgeführt, welche die Menge von Glyphosat im menschlichen Körper betreffen?

a.    Wenn ja, welche?

b.    Wenn ja, zu welchem Ergebnis sind diese Studien gekommen?

c.    Wenn nein, warum nicht?

d.    Wenn nein, sind solche Studien geplant?

2.    Ab welchem Wert wird Glyphosat im Körper als gefährlich eingestuft?

3.    Sind Glyphosat-Grenzwerte für alle Lebensmittel geplant?

4.    An welche Stellen sollen/können sich Bürger wenden, wenn sie ihre Glyphosat-Werte überprüfen lassen wollen?

5.    Gibt es Kontrollen der Glyphosat-Rückstände bei den Lebensmitteln mit Palmöl- bzw. Palmfettbeimengung?

a.    Wenn ja, wie waren die Ergebnisse dieser Kontrollen?

b.    Wenn nein, warum nicht?

 



[1] APA0137 5 CA 0374 WA – Glyphosat in deutschem Bier: Laut BfR keine Gefahr für Konsumenten