9410/J XXV. GP

Eingelangt am 27.05.2016
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Anfrage

der Abgeordneten Steinbichler, Weigerstorfer

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend „Gefährliche Zuckerersatzstoffe“

 

Über Xylit, genannt auch Birkenzucker, war in letzter Zeit mehrfach zu lesen, wie gefährlich er sogar für Hunde sei, so dass sich die Frage stellt, wie gesund oder gefährlich dieser Zucker für Erwachsene und Kinder ist. Es gibt auch viele andere Zuckerersatzstoffe: Dicksäfte, Honig und Stevia sind natürlichen Ursprungs, andere Stoffe wie Aspartam, Aspartam Acesulfamsalz, Cyclamat, Saccharin, Thaumatin, Neohesperidin und Sucralose werden künstlich hergestellt.

 

Es gibt Studien, die die Unbedenklichkeit der Stoffe bestätigen, aber auch viele Studien, die das Gegenteil beweisen. Die Verunsicherung bei den Konsumenten ist groß.

 

Als mögliche negative Folgen werden wiederholt

-       Krebsrisiko

-       Übergewicht (weil der Körper eine Art Pawlow´schen Reflex entwickelt)

-       Suchtpotenzial

-       Diabetes Typ 2

-       Veränderungen der Darmflora

-       Gehirnschäden

-       Herz-Kreislaufattaken

-       besondere Gefahren für Schwangere und ungeborene Kinder

genannt.

 

 

Bedenklich ist der Umstand, dass wer heute industriell hergestellte Lebensmittel verzehrt, fast immer mit Süßungsmitteln konfrontiert ist. Die Ersatzstoffe sind billiger als Zucker und werden deswegen vielfach verwendet. Langfristige Erfahrungen bestehen noch keine und bis dato fehlen Folgenabschätzungen. Dies ist sehr bedenklich – es geht nämlich um die Gesundheit einer ganzen Generation.

 

Die unterfertigten Abgeordneten richten daher an die Bundesministerin für Gesundheit nachstehende

 

 

Anfrage

 

1.    Sind Studien zu den Zuckerersatzstoffen geplant?

a.    Falls ja, mit welchem Inhalt?

b.    Falls nein, warum nicht?

2.    Wie werden seitens Ihrer Experten die Nebenwirkungen von einzelnen Zuckerersatzstoffen beurteilt?

a.    Welche der Nebenwirkungen werden als unbedenklich und welche als bedenklich eingestuft?

3.    Die diversen Energydrinks werden vor allem von Jugendlichen konsumiert und auch gezielt bei dieser Zielgruppe beworben. In einigen europäischen Ländern wurden Verbote für den Verkauf von Energydrinks an Jugendliche verhängt. Planen Sie Verbote in Österreich?

a.    Falls ja, ab wann und mit welcher Begründung?

4.    Welche Zuckerersatzstoffe werden in Österreich verwendet und in welchen Mengen? (Bitte um eine Aufstellung der Entwicklung der Mengen in den letzten fünf Jahren.)

5.    Welche Länder sind die zehn wichtigsten Importeure von Zuckerersatzstoffen und zuckerersatzhaltigen Produkten nach Österreich?

a.    Was ist der Gesamtwert dieser Importe nach einzelnen Zuckerersatzstoffen? (Bitte um eine Aufstellung der Entwicklung der Importe in den letzten fünf Jahren.)

6.    Wie hat sich das Konsumverhalten in Bezug auf Zuckerersatzstoffe in den letzten zehn Jahren verändert?