9554/J XXV. GP

Eingelangt am 16.06.2016
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Doppler

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit

betreffend KH Floridsdorf

 

 

Wien.orf.at berichtete am 17.5.2016 folgenden Artikel:

"Ärzte warnen vor Stationsschließung

Ärzte des Krankenhauses Floridsdorf schlagen Alarm: Sie befürchten eine Gefährdung der Patientensicherheit, da die „Erste medizinische Station auf der Internen Abteilung“ früher als angekündigt geschlossen werden soll.

Statt zur Eröffnung des neuen Krankenhaus Nord im nächsten Jahr soll die Station mit 20 Betten bereits im Herbst 2016 geschlossen werden. Da es ab 26. Mai eine geplante Sommerbettensperre der „Ersten medizinischen Station auf der Internen Abteilung“ gibt, tritt die Sperre quasi bereits in wenigen Tagen in Kraft. Nachdem die Sommerbettensperre ohnehin bis in den Herbst wirksam ist, macht es für die Abteilungsleitung wenig Sinn, diese 20 Betten wieder in Betrieb zu nehmen.

„Wir haben uns an den Auslastungszahlen orientiert und die waren im letzten Jahr so, dass sie bei etwa 78 Prozent lagen, sodass diese 20 Betten, wenn wir sie jetzt dauerhaft sperren etwa dem entsprechen, dass wir dann eine Auslastung von 86/87 Prozent haben werden“, sagt Christian Sebesta, Primar am Krankenhaus Floridsdorf, gegenüber Radio Wien. „Also wir haben das als wirtschaftliche und zukunftsweisende Maßnahme als richtig erachtet und gesehen.“

Warnung vor Not- und Gangbetten

„Es kann dann sein, dass die Auslastung von 86 Prozent, die als optimal gesehen wird, überschritten wird und wieder Not- und Gangbetten entstehen werden“, so Sebesta. Außerdem fährt die Rettung seit Jänner 2016 die Notaufnahme des Krankenhaus Floridsdorf 24 Stunden an, da könnte im Winter ein sehr starker Druck auf die internen Abteilungen sowie Unfallchirurgien entstehen - mehr dazu in Neue Debatte über Ganqbetten in Spitälern.

Arbeitsplätze sollen nicht reduziert werden

Die Ärzte sehen die Versorgung der Patienten gefährdet. Vor allem deshalb, weil sich auch die Intensivstationen auf der internen Abteilung befinden. Hinzu kommt die Angst um den eigenen Job, die laut Sebesta jedoch unbegründet ist. Denn die Mitarbeiteranzahl habe nichts mit der Bettenanzahl zu tun. In die Berechnungen fließen auch Leistungszahlen ein und die sind laut Sebesta verbessert worden bzw. wurden sogar hochgefahren.

 

„Es gibt mehr endoskopische Interventionen, die sich hauptsächlich tagesklinisch oder ambulant abspielen, wir haben das Rettungskontingent für die zentrale Notaufnahme erhöht, wir haben auf der chirurgischen Seite die colo-proktologische Ambulanz geschaffen, die ein Spezialgebiet der Enddarmerkrankungen behandelt und dort ein ganz anderes Leistungsvolumen abbildet als es bisher im Krankenhaus Floridsdorf der Fall war“, sagt Sebesta. Er gibt sich überzeugt, dass kein Mitarbeiter Angst um seinen Arbeitsplatz haben muss, diese sei nicht berechtigt.

Schließung als Vorbereitung auf Umzug

Vom Krankenanstaltenverbund (KAV) heißt es, die Schließung der Abteilung sei auf die bisherige Auslastungszahl zurückzuführen. Diese lag im vergangenem Jahr bei

78 Prozent. Außerdem wäre durch die Schließung eine optimale Vorbereitung auf den Umzug ins Krankenhaus Nord gegeben. Das Krankenhaus Floridsdorf wird 2018 ins Krankenhaus Nord übersiedeln - mehr dazu in Letzte Bauphase für KH Nord beginnt."

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

Anfrage

1.    Ist die Patientensicherheit durch diese Maßnahmen gefährdet?

2.    Was unternehmen Sie, um die Patientensicherheit zu gewährleisten?

3.    Welche Stationen des KH Floridsdorf sollen wann geschlossen werden?

4.    Wie werden diese Schließungen kompensiert?