9633/J XXV. GP
Eingelangt am 21.06.2016
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ANFRAGE
des Abgeordneten Jannach
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministerin für Gesundheit
betreffend „Rückruf von BIO-Lebensmitteln“
Auf der Homepage der AGES (Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) sind erschreckenderweise unter dem Punkt „Produktwarnungen und Produktrückrufe“ auch einige BIO-Lebensmittel aufgelistet.
Bio-Freilandeier und Bio-Hirsebällchen wurden erst kürzlich wegen Verunreinigungen (Salmonellen, Tropanalkaloide) aus dem Handel entfernt.
http://www.ages.at/produktwarnungen/?tx_agesrecall_pi1[res]=1&cHash=b1bfaf1b0f777ff2fa4bfe64a7581852
Amerikanische Studien belegen, dass sich Bio-Produkte von konventionellen Lebensmitteln kaum bzw. oft nur durch die erhöhten Preise unterscheiden lassen, wie es in der Online-Zeitschrift „Spiegel.de“ wie folgt nachzulesen ist: http://www.spiegel.de/gesundheit/ernaehrung/bioprodukte-sind-kaum-gesuender-als-konventionelle-lebensmittel-a-853617.html
„[…] Nun stärken US-Forscher eine Erkenntnis, die viele Anhänger von Bioprodukten enttäuschen dürfte: Nach einer Übersichtsstudie sind Biolebensmittel kaum gesünder als konventionelles Essen. Die Wissenschaftler von der Stanford University in Kalifornien fanden nach Durchsicht aller bisher veröffentlichten Daten zu dem Thema keinen deutlichen Nachweis dafür, dass biologische Lebensmittel nährstoffreicher sind oder ein geringeres Gesundheitsrisiko bergen. […] Tausende Studien sichtete das Team um Dena Bravata. Schließlich wählten die Wissenschaftler 223 Untersuchungen aus, die entweder den Nährstoffgehalt oder die Belastung mit Bakterien, Pilzen oder Pestiziden verglichen. 17 Studien - darunter sechs randomisierte klinische Versuche - betrachteten außerdem Gruppen, die sich biologisch oder herkömmlich ernährten. […]Einen wirklichen Vorteil für Biolebensmittel konnten die Forscher nach der Analyse der Studienlage nicht ausfindig machen: Der Vitamingehalt, so ein Fazit der Übersichtsstudie, unterschied sich kaum. Fette und Proteine waren ebenso ähnlich verteilt. Und selbst Krankheitserreger kamen in keiner der beiden Gruppen häufiger vor. Auch die Suche nach besonders gesunden Bio-Früchten oder Biogemüse blieb erfolglos.“
In diesem Zusammenhang richten die unterzeichnenden Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende
ANFRAGE
1. Wie viele Lebensmittel-Rückrufe gab es in den Jahren 2012 bis 2015? (aufgelistet nach Jahren, Produkten und Grund)
2. Wie hoch war der Anteil an BIO-Lebensmitteln bei den Rückrufen in den Jahren 2012 bis 2015? (aufgelistet nach Jahren, Produkten und Grund)
3. Wie hoch war der Anteil an Convenience-Lebensmitteln bei den Rückrufen in den Jahren 2012 bis 2015? (aufgelistet nach Jahren, Produkten und Grund)
4. Wie hoch war der Anteil an konventionellen Lebensmitteln bei den Rückrufen in den Jahren 2012 bis 2015? (aufgelistet nach Jahren, Produkten und Grund)
5. Woran liegt es, dass augenscheinlich überproportional viele Bioprodukte rückgerufen werden müssen?