9684/J XXV. GP

Eingelangt am 28.06.2016
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ANFRAGE

des Abgeordneten Jannach

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

 

betreffend Wirtschaftsfaktor BIO

 

In der Online-Ausgabe der „Salzburger Nachrichten“ ist unter http://www.salzburg.com/nachrichten/gesundheit/sn/artikel/der-bio-boom-birgt-gefahren-191801/ über die Gefahren des Bio-Booms wie folgt zu lesen:

 

„Die Nachfrage nach Biolebensmitteln steigt kontinuierlich an. Sieben Prozent der gekauften Frischprodukte sind mittlerweile biologisch. Weil mit biologischen Rohstoffen wie Milch und Getreide auch höhere Erträge erzielt werden können, springen immer mehr Landwirte, die bisher konventionell gewirtschaftet haben, auf den Biozug auf. Allein im heurigen Jahr wollen knapp 2000 Bauern ihre Betriebe umstellen. Mehr als 21.000 Höfe (rund 17 Prozent aller Bauern) und 20 Prozent der Fläche werden biologisch betrieben. […] Er sieht aber auch die Gefahr, dass "schwarze Schafe" angelockt und die Bioidee verwaschen werden könnten. Und zwar, wenn bei einzelnen Umsteigern der Fokus eher auf finanziellem Ertrag als auf Überzeugung liege. "Hier wird sich sicher noch der eine oder andere 'Weizen' von der 'Spreu' trennen. Das Feld der Bauern wird heterogener", sagt Stadler. Er meint damit auf der einen Seite jene Bauern, die den Ursprungsgedanken verfolgen und sich intensiv mit der Bodenbearbeitung beschäftigen, und auf der anderen Seite die Technokraten, die bisher als konventionelle Bauern Pestizide gespritzt haben und jetzt auf Biospritzmittel setzen. […]“

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende


ANFRAGE

 

1.    Wie groß sind die Mindererträge im Biolandbau nach Kulturen (Schnitt der letzten 5 Jahre) und unter Einberechnung der Leguminosenbrachen zur Stickstoffsammlung in einer Biofruchtfolge?

 

2.    Bis zu welchem Ausmaß können diese Mindererträge über höhere Preise am Markt kompensiert werden? 

 

3.    Wie viele Personen sind mit der Biokontrolle (staatlich, akkreditiert) und im Biomarketing in Österreich beschäftigt?

 

4.    Wie viele Biobauern gibt es (zum Stand der Beantwortung dieser Anfrage)?

 

5.    Wie hat sich die Zahl der Biobauern in den letzten 5 Jahren entwickelt?

 

6.    Stimmen Sie zu, dass der Lebensmittelhandel Biobauern und Bauern mit immer unsinnigeren Grenzwerten unter Druck setzt, obwohl dadurch keinerlei Mehrwert hinsichtlich Lebensmittelsicherheit gegeben ist?

 

7.    Wie gedenken Sie dieses Problem zu lösen?