9811/J XXV. GP

Eingelangt am 06.07.2016
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ANFRAGE

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend zu hoher Zuckergehalt in Milchprodukten

Wie der Standard am 13. Mai 2016 berichtete, untersuchte der Salzburger Verein Sipcan 1200 Milchprodukte und warnt vor hohem Zuckergehalt in Frucht- und Dessertjoghurts sowie in Milchgetränken. Milch und Milchprodukte sind eigentlich wichtige Nährstofflieferanten. Die im Handel erhältlichen Produkte weisen jedoch oft einen alarmierenden Gehalt an Zucker heraus. Laut Sipcan-Vorstand Friedrich Hoppichler sind die Mengen an Zucker, die sich in den Produkten verstecken, viel zu hoch. So verstecken sich laut Erhebung in einem 250-ml-Glas Trinkmilch durchschnittlich acht Stück Würfelzucker. In einem Becher Fruchtjoghurt, Topfencreme oder Milchdessert mit 250 Gramm seien es im Schnitt sogar neun Stück. "Dies sind mehr als in jedem Glas Limonade. Kinder wie Erwachsene decken mit dieser Zuckermenge mehr als 50 Prozent der von der WHO empfohlenen täglichen Höchstmenge ab."

Um der Übergewichtsepidemie sowie Stoffwechselkrankheiten etwas entgegenzusetzen sei es wichtig, dass man den Konsumenten sichtbar mache, wo wie viel Zucker enthalten sei.

Ein Milchprodukt sollte maximal zwölf Gramm Zucker pro 100 Milliliter enthalten. Dieser Grenzwert wurde mit dem Gesundheits-, Landwirtschafts- und Unterrichtsministerium sowie der Landwirtschaftskammer abgestimmt und setzt sich aus dem natürlichen Zuckergehalt der Milch (4,6 Gramm pro 100 ml) und einer von einer WHO-Empfehlung abgeleiteten Zuckerhöchstmenge ab. Laut Erhebung liegt der durchschnittliche Zuckergehalt bei Produkten zum Löffeln wie Joghurt, Topfencreme oder Milchdesserts mit 13,60 Gramm (pro 100 Gramm) deutlich über dem Grenzwert, bei Trinkjoghurts, Molke- oder Milchgetränken mit 11,07 Gramm darunter.

Quelle: http://derstandard.at/2000036890169/Verein-warnt-vor-hohem-Zuckergehalt-in-Milchprodukten

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen folgende

 


Anfrage

 

  1. Sind Ihnen die Untersuchungsergebnisse des Salzburger Vereins Sipcan bekannt?

 

2.    Welche Maßnahmen treffen Sie gegen den hohen Zuckergehalt in Milchprodukten?

 

3.    Gibt es Studien seitens Ihres Ressorts?

 

4.    Wenn ja, welche?

 

5.    Wenn nein, warum nicht?

 

6.    Wenn nein, werden Sie Studien in Auftrag geben?

 

7.    Was unternehmen Sie, damit eine Einschränkung von Werbung für zuckerhaltige Lebensmittel für Kindern erfolgt?

8.    Welche Maßnahmen werden gesetzt, um Milchprodukteindustrie zu sensibilisieren betreffend Zuckeranteilreduzierung in ihren Produkten.

9.    Was unternehmen Sie, um die Bevölkerung auf die Folgen erhöhten Zuckerkonsums aufmerksam zu machen?