9814/J XXV. GP

Eingelangt am 06.07.2016
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Anfrage

 

des Abgeordneten Mag. Gerald Hauser

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Familien und Jugend

betreffend Männerberatung in Tirol

Eine Anlaufstelle für Männer in Lebenskrisen, bei Erziehungsproblemen und Schwierigkeiten in der Partnerschaft, am Arbeitsplatz oder in der Schule ist der Verein „Männerzentrum in Tirol für Begegnung, Bildung und Beratung“. Auch etwa bei Fragen zu Eherecht, Obsorge, Besuchsrecht und Unterhalt sowie Fragen zur Sexualität und bei Kontaktschwierigkeiten wird geholfen. Rund 40 Prozent sind, wie medial verbreitet worden ist, Gewaltberatungen. 95 Prozent wenden sich freiwillig an die Männerberatung „Mannsbilder“, fünf Prozent vermittelt das Gericht. Die Gewaltbereitschaft wird laut „Mannsbilder“ generell zunehmen. Die Wartezeit auf einen Termin beträgt einen Monat. Zu lesen war auch von wiederkehrenden und inständigen Bitten von Polizei und Bezirkshauptmannschaften, endlich weitere Zweigstellen zu eröffnen.

Kostenlose und anonyme Männerberatungen gibt es in Innsbruck, Wörgl und Landeck, im Außerfern und in Osttirol nicht. Dort hat sich die Initiative „MENergie“ für Männer in Krisensituationen nach gut zweieinhalbjähriger Tätigkeit in Lienz aufgelöst. „MENergie“ half etwa bei Krisen sowie nach Scheidungen in puncto Obsorge und Unterhaltszahlungen.

Der Beitrag der öffentlichen Hand für die Männerberatung in Tirol soll seit 1998 nicht erhöht worden sein, nun soll sogar eine Budgetkürzung drohen. Bei einer finanziellen Unterstützung für die Männerberatung seitens des Bundes soll das Land Tirol mit dabei sein.

In Innsbruck und Wörgl wird zur Deckung des Bedarfs jeweils ein zusätzlicher Öffnungstag angestrebt.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Familien und Jugend folgende

 

Anfrage:

 

1.    Sind Sie für eine flächendeckende Männerberatung in Tirol?

2.    Wenn nein, warum nicht?

3.    Sollen die Wartezeiten auf einen Beratungstermin verkürzt werden?

4.    Wenn nein, warum nicht?

5.    Wenn ja, wie?

6.    Wurden die Bitten von Polizei und Bezirkshauptmannschaften, endlich weitere Zweigstellen zu eröffnen, an Sie herangetragen?

7.    Wenn ja, werden Sie das unterstützen?

8.    Werden im Außerfern und in Osttirol Männerberatungsstellen geschaffen?

9.    Wenn ja, wann und wie werden sie finanziert?

10. Wenn nein, warum nicht?

11. Sind Sie für jeweils einen zusätzlichen Öffnungstag in Innsbruck und Wörgl?

12. Wenn nein, warum nicht?

13. Wenn ja, werden Sie die zusätzlichen Kosten übernehmen?

14. Wie viele Klienten wurden in Tirol in den Jahren 2013, 2014, 2015 und bisher in diesem Jahr in Tirol betreut (mit der Bitte um Aufschlüsselung nach Bezirken)?

15. Welche finanziellen Beiträge hat die Männerberatung in Tirol vom Bund 1998, 2013, 2014, 2015 erhalten?

16. Welche finanziellen Mittel erhält die Männerberatung in Tirol in diesem Jahr?

17. Gibt es eine Kostenbeteiligung des Landes Tirol?

18. Wenn ja, wie hoch ist diese?

19. Gibt es für die Männerberatung in Tirol Budgetkürzungen?

20. Wenn ja, warum und in welchem Ausmaß?