10075/J XXV. GP

Eingelangt am 18.08.2016
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Anfrage

 

der Abgeordneten Birgit Schatz, Freundinnen und Freunde an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend arbeitsmarkpolitische Maßnahmen für junge Menschen

BEGRÜNDUNG

 

Junge Menschen sind von der krisenhaften Arbeitsmarktsituation auf mehrfache Weise betroffen: einerseits gibt es immer weniger betriebliche Lehrstellen, anderseits läuft der Berufseinstieg aufgrund von Praktika, atypischen Beschäftigungsverhältnissen nicht mehr so geradlinig und stabil ab, wie noch in der vorigen Elterngeneration. Die Arbeitslosigkeitsrate  der unter 25-Jährigen ist seit 2008 von 6,3% auf 9,2% 2015 gestiegen.

Das Sozialministerium hat in den letzten Jahren eine Vielzahl an Maßnahmen gesetzt, um junge Menschen im Zugang zu Ausbildung und Qualifikation zu unterstützen. Dazu zählen zum Beispiel die die überbetriebliche Lehrausbildung (seit 2008/09, davor JASG-Lehrgänge), sowie die über das AMS finanzierte erweiterte Ausbildungsgarantie „Aktion Zukunft Jugend“ (seit 2009), als auch über das Sozialministerium finanzierte Jugendcoaching (seit 2012). Die aktuellste Maßnahme stellt die Ausbildungspflicht bis 18 Jahren dar. Das Jugendausbildungsgesetz tritt im August 2016 in Kraft und gilt für Jugendliche, die frühestens mit Ende des Schuljahres 2016/2017 ihre allgemeine Schulpflicht  erfüllt  haben.

Diese Anfrage hat das Ziel, Zahlen und Fakten über die Maßnahmensetzung und auch Wirkungsdimensionen zu erfragen und ihre konzeptionelle Weiterentwicklung zu reflektieren.

 

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende


ANFRAGE

 

1)    Wie viele arbeitslose Jugendliche haben im Rahmen der “Aktion Zukunft Jugend“ 2015 eine individuell abgestimmte Maßnahme erhalten?

a.    Wie viele Qualifizierungsförderungen in welchen Ausbildungsrichtungen gab es (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Bundesland)?

b.    Wie lange war die durchschnittliche Dauer der Qualifizierungsförderung?

c.    In wie vielen Fällen schloss die Qualifizierungsförderung mit einem formalen Abschluss ab?

d.    Wie viele Beschäftigungsförderungen in welchen Branchen gab es (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Bundesland)?

e.    Was war die durchschnittliche Dauer der Beschäftigungsförderungen (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Branchen)?

f.      Wie viele Personalressourcen gab es beim AMS für die Umsetzung der “Aktion Zukunft Jugend“ (aufgeschlüsselt nach Bundesländern)?

g.    Wie viele junge Menschen schafften danach den Übertritt in den ersten Arbeitsmarkt (Übertrittsrate nach Geschlecht, Bundesland, Branche)?

2)    Wie viele arbeitslose Jugendliche haben im Rahmen der “Aktion Zukunft Jugend“ 2014 eine individuell abgestimmte Maßnahme erhalten?

a.    Wie viele Qualifizierungsförderungen in welchen Ausbildungsrichtungen gab es (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Bundesland)?

b.    Wie lange war die durchschnittliche Dauer der Qualifizierungsförderung?

c.    In wie vielen Fällen schloss die Qualifizierungsförderung mit einem formalen Abschluss ab?

d.    Wie viele Beschäftigungsförderungen in welchen Branchen gab es (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Bundesland)?

e.    Was war die durchschnittliche Dauer der Beschäftigungsförderungen (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Branchen)?

f.      Wie viele Personalressourcen gab es beim AMS für die Umsetzung der “Aktion Zukunft Jugend“ (aufgeschlüsselt nach Bundesländern)?

g.    Wie viele junge Menschen schafften danach den Übertritt in den ersten Arbeitsmarkt (Übertrittsrate nach Geschlecht, Bundesland, Branche)?

3)    Wie viele arbeitslose Jugendliche haben im Rahmen der “Aktion Zukunft Jugend“ 2013 eine individuell abgestimmte Maßnahme erhalten?

a.    Wie viele Qualifizierungsförderungen in welchen Ausbildungsrichtungen gab es (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Bundesland)?

b.    Wie lange war die durchschnittliche Dauer der Qualifizierungsförderung?

c.    In wie vielen Fällen schloss die Qualifizierungsförderung mit einem formalen Abschluss ab?

d.    Wie viele Beschäftigungsförderungen in welchen Branchen gab es (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Bundesland)?

e.    Was war die durchschnittliche Dauer der Beschäftigungsförderungen (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Branchen)?

f.      Wie viele Personalressourcen gab es beim AMS für die Umsetzung der “Aktion Zukunft Jugend“ (aufgeschlüsselt nach Bundesländern)?


g.    Wie viele junge Menschen schafften danach den Übertritt in den ersten Arbeitsmarkt (Übertrittsrate nach Geschlecht, Bundesland, Branche)?

4)    Gab es seit der Einführung der „Aktion Zukunft Jugend“  seit 2009 eine konzeptionelle bzw. strategische Weiterentwicklung?

5)    Gab es seit der Einführung eine Evaluierung der „Aktion Zukunft Jugend“?

a.    Wenn ja, zu welchen Ergebnissen kam die Evaluierung?

b.    Wenn nein, warum gab es keine Evaluierung?

6)    Welche Art von Lehrberufen wird in der Facharbeiterintensivausbildung im zweiten Bildungsweg am häufigsten in Anspruch genommen (aufgeschlüsselt nach Geschlecht, Lehrberufen)?

7)    Welche Unterstützungsangebote gibt es analog zum Lehrlingscoaching  für den Bereich der überbetrieblichen Lehre?

a.    Welche Einrichtungen sind dafür zuständig?

b.    Wie viele Lehrlinge, die eine überbetriebliche Lehre absolvieren, haben 2015 ein solches Unterstützungsangebot in Anspruch genommen?

8)    Wodurch ist der rückläufige Bedarf an überbetrieblichen Ausbildungskapazitäten (909 Plätze weniger von 2014/15 auf 2015/16) erklärbar?