10151/J XXV. GP

Eingelangt am 13.09.2016
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Meningitis-Fall in Wien

 

Weltjugendtag-Pilgerin starb an Meningitis

Eine 24-jährige Italienerin ist am Montag in Wien an Meningitis gestorben, nachdem sie beim Weltjugendtag in Krakau war. Die Sorge vor weiteren Fällen wächst, Weltjugendtag-Teilnehmer wurden aufgerufen, auf mögliche Symptome zu achten.

Die italienische Bischofskonferenz CEI informierte über den Todesfall. Die Frau starb am Montag in einem Wiener Gemeindespital, teilte der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) auf ORF-Wien-Anfrage mit. Nähere Informationen wollte der KAV nicht bekanntgeben.

Möglicherweise gibt es bereits eine weitere Meningitiserkrankung. Ebenfalls eine Italienerin fühlte sich bei der Heimreise am Montagabend unwohl und wurde in ein Krankenhaus in Udine gebracht. Die Frau war wie weitere Personen, die mit der 24-Jährigen in Kontakt waren, einer präventiven Untersuchung unterzogen, so die italienische Nachrichtenagentur ANSA.

Grippeähnliche Symptome und Sehprobleme

Die 24-Jährige hatte beim Weltjugendtag in der „Casa Italia“, dem Hauptquartier der italienischen Jugendlichen in Krakau, übernachtet. Das Spital rief Personen, die dort ebenfalls ihre Unterkunft hatten, dazu auf, sich untersuchen zu lassen.

Grundsätzlich sollten Teilnehmer des Weltjugendtages, die an Symptomen wie hohem Fieber, Hals- und Kopfschmerzen sowie Sehproblemen leiden, sofort ein Krankenhaus aufsuchen, riet die italienische Bischofskonferenz in einem Schreiben.

 

Todesrate bei Nichtbehandlung rund 50 Prozent

Bei Meningitis handelt es sich um eine Entzündung der Hirnhaut oder der Rückenmarkshäute, oft ist auch beides betroffen. Intensive Formen dieser Entzündung greifen fast immer das Herz sowie die Nerven des Gehirns und des Rückenmarks an. Ausgelöst werden kann sie unter anderem durch Viren oder Bakterien - etwa Meningokokken.

Die ansteckende Erkrankung ist meldepflichtig. Unbehandelt verläuft etwa die Hälfte der Meningitisfälle tödlich. Als Therapie verwendet man Sulfonamide und Penicillin. Zur Vorbeugung werden gefährdete Personen isoliert. Desinfektion und besondere Hygiene gelten als wesentliche prophylaktische Maßnahmen. http://wien.orf.at/news/stories/2788829/

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen nachfolgende

ANFRAGE

1.    Wann wurde die Erkrankung bei der Patientin entdeckt?

2.    In welchem Wiener Spital wurde die Patientin versorgt?

3.    Gib es weitere Verdachtsfälle, die in Österreich behandelt wurden?

4.    Wenn ja, wie viele?

5.    Wo wurden diese Verdachtsfälle behandelt?

6.    Wie war der Verlauf bei diesen Verdachtsfällen?

7.    Wie viele Meningitis-Verdachtsfälle gab es 2010 bis 2015?

8.    Wie viele Meningitis-Verdachtsfälle gab es im ersten Halbjahr 2016?