10205/J XXV. GP
Eingelangt am 14.09.2016
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Anfrage
Des Abgeordneten David Lasar
und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Inneres
betreffend Massenpanik vor Stephansdom nach Türken-Attacke
Der Zeitung Österreich vom 16.8.2016 konnte entnommen werden:
Türken und Kurden liefern sich Bürgerkriegsszenen – Wiener landen zwischen den Fronten.
Offiziell gibt es „keinen Grund zur Beunruhigung“, wie die Wiener Polizei auf ÖSTERREICH-Anfrage mitteilte. Tatsächlich habe es am vergangenen Samstag nur die allwöchentliche Kurden-Demo mit 350 Teilnehmern in der City gegeben. Am Ende der Schlusskundgebung am Stephansplatz/Stock-im-Eisen-Platz hätten dann gegen 20 Uhr zehn bis zwanzig Türken provoziert.
„Allahu akbar“
„Dann haben beide Seiten Pfefferspray eingesetzt, irgendjemand hat laut ,Allahu akbar‘ geschrien. Aber die Polizei hat die Sache rasch beendet“, so Sprecher Paul Eidenberger.
Kein Grund zur Unruhe also? Tatsächlich sei es für ihn und Hunderte Passanten weit dramatischer gewesen, sagt Augenzeuge Leonhard P.: „Es entstand eine Massenpanik, bei der Hunderte in die Hotels, Geschäfte und Lokale in der Umgebung flüchteten.“
„Lebensgefahr“
Besonders in Mitleidenschaft gezogen wurde das Café Aïda in der Singerstraße: „Tische wurden umgeworfen, es lagen die Torten am Boden. Wir mussten zusperren, weil alle Todesangst hatten. Es war wie im Krieg. Die Lage ist völlig eskaliert“, sagt Aïda-Chefin Sonja Prousek – die Situation war „wirklich lebensgefährlich“. Josef Galley
Aida-Chefin Prousek: "Gäste hatten Todesangst - es war wie im Krieg"
Sonja Prousek, Chefin von Café Aïda, über den Terror in der Inneren Stadt.
ÖSTERREICH: Wie gefährlich ist der Demo-Krieg für die Innere Stadt?
sonja prousek: Das ist für Kunden, Mitarbeiter und Touristen unerträglich und gefährlich. Samstag eskalierte es. Es war wie im Krieg.
ÖSTERREICH: Was geschah?
prousek: Die Menschenmassen sind in Todesangst davongestürmt, haben sich überall versteckt. Pensionisten haben geweint, Kinder ihre Eltern verloren. Geschirr, Getränke und Essen sind am Boden gelandet.
ÖSTERREICH: Wie ging es im Café Aïda weiter?
prousek: Wir mussten sperren, da Kunden und auch Mitarbeiter bis in die Filiale in der Bognergasse geflüchtet sind.
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Inneres folgende
Anfrage:
1.
Wie
viele Exekutivkräfte waren anlässlich der o.a. Demonstration im
Einsatz?
2.
Wurden
Exekutivkräfte innerhalb des gegenständlichen Einsatzes verletzt?
3.
Wenn
ja, wie viele Exekutivkräfte wurden verletzt und welche Art der
Verletzungen sind zu beklagen?
4.
Welche
Sachschäden mussten im Zusammenhang mit der gegenständlichen Demonstration
verzeichnet werden?
5.
Wie
sind die Angaben der Polizei ( „keinen Grund zur Beunruhigung“)
mit
den Wahrnehmungen der Augenzeugen vereinbar?
6.
Angesichts
der gegenständlichen Vorkommnisse anlässlich der Demonstration vom
Samstag, 13.08.2016 – wird eine Genehmigung für die
nächste „allwöchentliche Kurden-Demo“ erteilt?
7.
Wenn
ja, werden umfangreichere Vorkehrungen getroffen um Menschen, Geschäfte
und Gewerbetreibende zu schützen?
8. Welche Kosten hat der Einsatz vom vergangenen Samstag, 13.08.2016 verursacht?