10286/J XXV. GP

Eingelangt am 16.09.2016
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Ragweed Belastung wieder ungewöhnlich hoch

 

Laut dem Pollenwarndienst der Medizinischen Universität Wien wird die Ragweed-Saison dieses Jahr besonders heftig ausfallen. Die durch den vielen Niederschlag optimalen Wachstumsbedingungen begünstigten das Ausbreiten der Pflanze enorm. Dazu kommt, dass sich die Blütezeit von Ragweed und Beifuß überlappen. Das kann bei vielen Allergikern  die Belastung zusätzlich erhöhen. Einer aktuellen Schätzung des Pollenwarndienstes zufolge reagieren 25 bis 30 Prozent der österreichischen Pollenallergiker auf Ragweed. Die Pollen des Unkrauts sind hochallergen, schon drei Pollen pro Kubikmeter Luft machen sich für Allergiker bemerkbar. Neben den klassischen allergischen Symptomen wie der rinnenden Nase und den tränenden Augen leiden viele Betroffene - anders als bei anderen Formen der Pollenallergie - auch an asthmatischen Beschwerden und trockenem Husten. Warum Ragweed-Pollen diese Reaktion hervorrufen und andere nicht ist bis heute nicht geklärt.

Ragweed, auf Deutsch „Beifußblättriges Traubenkraut“, gilt als einer der stärksten Pflanzenallergene und verursacht Heuschnupfen, Asthma und Kontaktallergien. Die Pollenkörner sind sehr klein (etwa 20 µm) und werden durch den Wind verbreitet. Eine Pflanze produziert große Mengen an Pollenkörnern – in etwa 100 Mio. bis 3 Milliarden pro Pflanze. Hauptblütezeit ist im August und September, die Belastung für Allergiker in der Regel am frühen Nachmittag am höchsten.

Die Pflanze wächst jedoch auch gern an den Grünstreifen bei Fahrbahnrändern und werden so über vorbeifahrende Autos verbreitet indem sich die Pollen in den Reifen verfangen. In Niederösterreich und dem Burgenland sind die Mitarbeiter der Straßenmeistereien speziell darauf geschult, Ragweed zu erkennen. Die Pflanzen werden in regelmäßigen Abständen abgemäht. Dank dieser Maßnahmen konnte erreicht werden, dass die in der Luft gemessene Ragweed-Gesamtpollenmenge in Österreich in den letzten Jahren stagniert.

(Quelle: http://orf.at/stories/2355119/2355120/http://ragweed.boku.ac.at/allergie )

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundeministerin für Gesundheit und Frauen folgende

 

Anfrage

 

1.    Liegen Studien vor, wie viele Menschen in Österreich an Allergien, ausgelöst durch Ragweed leiden?

2.    Wenn ja, liegen Studien über Folgeerkrankung aufgrund einer Ragweed-Allergie vor?

3.    Wenn ja, welche?

4.    Werden auch Maßnahmen seitens des BMGF getroffen, um die Belastung durch Ragweed Pollen bundesweit zu reduzieren?

5.    Wenn ja, welche?

6.    Wenn nein, sind solche angedacht?