10332/J XXV. GP

Eingelangt am 21.09.2016
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Doppler

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit - Frauen

betreffend Hepatitis-Impfung für Feuerwehr

Noe.orf.at berichtete am 17.7.2016:

„Feuerwehr fordert kostenlose Hepatitis-Impfung

Die Feuerwehr fordert von der AUVA kostenlose Hepatitis-Impfungen für ihre Einsatzkräfte. Im Gegensatz zu anderen Risiko-Berufsgruppen werden die Impfkosten der Feuerwehr nämlich nicht übernommen.

Alle acht Minuten wird in Niederösterreich durchschnittlich eine Feuerwehr alarmiert, zu Bränden, Hochwassereinsätzen oder Autounfällen. Im Vorjahr sind die freiwilligen Helfer in Niederösterreich zu mehr als 65.000 Einsätzen ausgerückt. Um dabei abgesichert zu sein, fordert man bei der Feuerwehr Niederösterreich nun, dass die Einsatzkräfte auf Kosten der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) gegen Hepatitis geimpft werden.

Die AUVA übernimmt derzeit die Kosten für sogenannte Hochrisikogruppen, also Menschen, die in einem Umfeld arbeiten, in dem Erreger mit einem erhöhten Übertragungspotenzial vorhanden sind. Die Feuerwehr zählt da - im Gegensatz zu Fußpflegern, Heimhilfen, Apothekern oder Müllsortierern - nicht dazu. „Ich glaube, dass sich die Feuerwehrleute das mehr als verdient hätten, dass wenn sie freiwillig in den Einsatz gehen auch dementsprechend abgesichert sind“, sagt Landesfeuerwehrkommandant Dietmar Fahrafellner gegenüber noe.ORF.at. Er betont, dass die Feuerwehr seit Jahren darum kämpft, vom Gesundheitsministerium in die Hochrisikogruppe aufgenommen zu werden.

Kosten von 400.000 Euro erwartet

Die Gefahr, sich mit Hepatitis zu infizieren, sei laut Fahrafellner etwa bei der Rettung von Schwerverletzten, die in Fahrzeugen eingeklemmt sind, gegeben. Pro Jahr rücke die Feuerwehr in Niederösterreich zu mehr als 1.500 solchen Menschenrettungen bei Verkehrsunfällen aus. Aber auch bei vielen Hochwassereinsätzen müsse laut Feuerwehr ständig mit Infektionen durch Schmutz und Abfall gerechnet werden. Immer wieder käme es im Hochwasser zu Stichverletzungen bei den Einsatzkräften, heißt es.

Bei der Feuerwehr in Niederösterreich rechnet man mit etwa 2.000 bis 3.000 notwendigen Impfungen pro Jahr. Dies würde laut Fahrafellner Kosten in der Höhe von etwa 400.000 Euro verursachen. Beim Gesundheitsministerium sieht man sich für die Übernahme und die Kostenfrage nicht zuständig.

„Das Gesundheitsministerium verweist auf die Prüfungen der AUVA. Diese habe mehrmals geprüft, ob für Feuerwehrleute ein Risikopotential besteht, ist aber zu dem Ergebnis gekommen, dass es über mehrere Jahre hinweg keinen Krankheitsfall bei der Feuerwehr gab“, heißt es in einer Stellungnahme des Gesundheitsministeriums. AUVA bezweifelt Hepatitis-Risiko bei Feuerwehr

Bei der AUVA betrug der Kostenaufwand für die Hepatitis-Impfungen der Hochrisikogruppen im Vorjahr etwa eine Million Euro. Hier bezweifelt man auf Anfrage von noe.ORF.at, dass Feuerwehrleute als Hochrisikogruppe eingestuft

werden sollten: „Darunter fallen Arbeitnehmer, die infolge ihrer beruflichen Tätigkeit in einem Umfeld arbeiten, in dem Erreger bzw. Keime evident und mit einem erhöhten Übertragungspotential vorhanden sind. Dies muss bei Feuerwehrleuten jedoch bezweifelt werden, auch wenn aufgrund ihrer Tätigkeiten eine Infektion nicht völlig ausgeschlossen werden kann“, heißt es in einer Stellungnahme der AUVA.“

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit folgende

Anfrage

1.   Warum wird die Feuerwehr vom Gesundheitsministerium nicht in die Hochrisikogruppe aufgenommen?

2.    Zählen Angehörige der Feuerwehren zu Ersthelfern, welche - z.B. bei Unfällen, Rettung von Schwerverletzten, etc. - Erregern und Keimen ausgesetzt sein können, bzw. ausgesetzt sind?

3.    Was unternehmen Sie um diese Personengruppe in die Hochrisikogruppe aufzunehmen?

4.    Wann wird diese Personengruppe in die Hochrisikogruppe aufgenommen?