10390/J XXV. GP

Eingelangt am 04.10.2016
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Jannach

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend „Antibiotikaresistente Keime in Putenfleisch“

 

Letzten Medienberichten zufolge wurde in Deutschland vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mittels Stichproben Putenfleisch aus Diskontern auf Antibiotika hin getestet. Das schockierende Ergebnis bestätigte bei knapp 90 % der Fleischstücke antibiotikaresistente Keime!

Auf dem Online-Portal http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2015-01/resistente-keime-putenfleisch ist dazu wie folgt zu lesen:

„…Für die Untersuchung hatte der BUND in zwölf Städten frisches, abgepacktes Putenfleisch bei Aldi, Lidl, Real, Netto und Penny gekauft und im Labor untersuchen lassen. Getestet wurde auf sogenannte MRSA-Keime - Bakterien, gegen die viele Antibiotika unwirksam sind. Untersucht wurde auch das Vorhandensein von ESBL-produzierenden Keimen. Das sind Bakterien, die Antibiotikaresistenzen an andere Bakterien weitergeben können.

Das Labor wurde 42 Mal bei MRSA fündig und 30 Mal bei ESBL. Nur sieben der 57 Proben waren unbelastet. Zum Vergleich testete der BUND auch vier Proben aus Hofschlachtereien, bei denen die Puten alternativ gehalten worden waren. Dabei wurden keine Belastungen nachgewiesen. Laut BUND können die gefährlichen Keime auf Menschen übertragen werden, wenn etwa das rohe Fleisch mit dem gleichen Messer geschnitten wird wie andere Lebensmittel…“

Bezogen auf Österreich schreibt die Onlineausgabe der Kleinen Zeitung http://www.kleinezeitung.at/s/chronik/international/4636732/Deutschland_Keime-in-billigem-Putenfleisch- wie folgt:

„…Bei einer Untersuchung von österreichischem Putenfleisch im Jahr 2012 wurden 54 konventionelle Proben untersucht, wobei der Nachweis von ESBL hier letztendlich bei 17 Prozent lag (neun von 54 Proben). Das heimische Bio-Putenfleisch kam auf einen Anteil von sieben Prozent positiven ESBL (drei von 44 Proben). MRSA konnte molekularbiologisch nur in einer konventionellen Probe der 54 Proben festgestellt werden - der zweite vermeintliche MRSA-Fall konnte molekularbiologisch nicht bestätigt werden, hieß es auf Anfrage beim Zentrum für lebensmittelassoziierte Infektionen der AGES in Graz….“

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

 

ANFRAGE

 

1.    Wie viele Tonnen Antibiotika wurden in den letzten fünf Jahren in der Veterinärmedizin in Österreich verkauft? (aufgelistet nach Jahren)

 

2.    Um welche Antibiotika handelte es sich hierbei?

 

3.    Wie viele Antibiotika wurden in Österreich in den letzten fünf Jahren  in der Putenmast verwendet? (aufgelistet nach Jahren)

 

4.    Um welche Antibiotika handelte es sich hierbei?

 

5.    Wie viele Keim-Untersuchungen bei Putenfleisch gab es bis dato in Österreich und wann waren diese?

 

6.    Zu welchen Ergebnissen haben diese Untersuchungen geführt?

 

7.    Wie viel Putenfleisch wird jährlich nach Österreich importiert?

 

8.    Aus welchen Ländern wird das Putenfleisch nach Österreich importiert?

 

9.    Wie viele lebende Puten werden jährlich nach Österreich importiert?

 

10. Aus welchen Ländern werden die lebenden Puten nach Österreich importiert?

 

11. Wie viel Putenfleisch wird jährlich aus Österreich exportiert?

 

12. In welche Länder wird das Putenfleisch exportiert?

 

13. Wie viele lebende Puten werden jährlich aus Österreich exportiert?

 

14. In welche Länder werden die lebenden Puten exportiert?