10434/J XXV. GP

Eingelangt am 05.10.2016
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

des Abgeordneten David Lasar

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Inneres

betreffend  Vergewaltigungen 2015 – 2016

 

Oe24.at berichtete am  02. Oktober 2016, 23:00 folgendes:

Heuer schon 443 Vergewaltigungen

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Tausende Frauen haben nach Sexübergriffen abends Angst auf der Straße.

Diese Tat schockiert das ganze Land: Am Freitagabend, kurz nach 20 Uhr, wurde in einem beliebten Park im zehnten Wiener Gemeindebezirk eine 39-Jährige von einem Unbekannten angegriffen, ins Gebüsch gezerrt und vergewaltigt. Der circa 40-jährige Täter floh. Weiterhin fehlt von ihm jede Spur.

Dabei ist diese Horrortat längst kein Einzelfall mehr. Gleich mehrere brutale Sexübergriffe haben in den letzten Monaten für Aufsehen gesorgt.

Wien, Linz, Salzburg – diese Fälle schockten alle

Im Vorjahr gab es 826 Vergewaltigungsanzeigen

Zwischen Jänner und Juli wurden heuer laut Innen­ministerium bereits 443 Vergewaltigungen gezählt, im Vorjahr waren es 826 und damit mehr als zwei Sexvergehen pro Tag! In keinem anderen Bezirk Österreichs passierten dabei so viele Vergewaltigungen wie in Wien-Favoriten (40 angezeigte Fälle 2015) und in Wien-Leopoldstadt (39).


Dana Müllejans

Anwältin: ›So können sich Frauen schützen‹

Rechtsanwältin Astrid Wagner berät u. a. Frauen, die Opfer sexueller Gewalt wurden.

ÖSTERREICH: Wie kann man sich vor Sexattacken schützen?

Astrid Wagner: Ich würde allen Mädchen und Frauen, die oft nachts unterwegs sind, Tränengasspray empfehlen. Auch Kampfsportkurse, wo man bestimmte „Kunstgriffe“ lernt, mit denen man Angreifer abwehren kann, wären ein guter Tipp. Eigentlich sind auch Hunde abschreckend und wirken als Sicherheitsfaktor. Bei dem aktuellen Fall in Wien war das aber leider nicht so.

ÖSTERREICH: Würden Sie höhere Strafen für Vergewaltiger für sinnvoll halten?

Wagner: Ich glaube nicht, dass härtere Strafen bei Vergewaltigungen die Täter abschrecken würden. Nicht der Strafrahmen ist das Problem, sondern die Beweisführung.

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Inneres folgende

Anfrage

1.    Sieht man im Innenministerium – aufgrund der Vielzahl der sexuellen Übergriffe auf Frauen - die Notwendigkeit sicherheitspolitische Maßnahmen zu setzen?

2.    Wenn ja, welche Maßnahmen werden gesetzt, damit sich die diesbezügliche Sicherheit für Frauen wieder erhöht?

3.    Bei wie vielen der 826 im Vorjahr zur Anzeige gebrachten Vergewaltigungen wurden die Täter ausgeforscht?

4.    Bei wie vielen der im Zeitraum Jänner bis September 2016 zur Anzeige gebrachten Vergewaltigungen wurden die Täter ausgeforscht?

5.    Welcher Nationalität gehören die im Vorjahr ausgeforschten Vergewaltiger an und welcher Altersgruppe gehören diese an?

6.    Welcher Nationalität gehören die im Zeitraum Jänner bis September 2016 ausgeforschten Vergewaltiger an und welcher Altersgruppe gehören diese an?

7.    Wurden Asylwerber als Täter im Jahr 2015 sowie im Zeitraum Jänner bis September 2016 ausgeforscht?

8.    Wenn ja, wie viele und welcher Nationalität gehören diese Asylwerber an?


9.    Wenn ja, mit welchen fremdenpolizeilichen Konsequenzen haben diese zu Täter gewordenen Asylwerber  zu rechnen?