10458/J XXV. GP

Eingelangt am 07.10.2016
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ANFRAGE

 

 

der Abgeordneten Petra Steger

und weiterer Abgeordneter

 

an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport

 

betreffend Fördervergabe Projekt Rio 2016

 

Michael Phelps erzielte in seiner olympischen Karriere 28 Medaillen. Das ist um eine Medaille mehr als Österreich in seiner gesamten Geschichte der Olympischen Sommerspiele. Österreich fährt somit ein zweites Mal nach London 2012 ein miserables Ergebnis ein.

 

Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro waren für Österreich ein Reinfall. Trotz einer erzielten Medaille, wurden die vom Projekt RIO 2016 erwarteten Ziele nicht erfüllt. Das mit 20 Millionen Euro subventionierte Projekt RIO 2016 sollte uns drei bis fünf Medaillen einbringen, so Peter Schröcksnadel in einem online-Artikel auf orf.at. Auch ÖOC-Chef Karl Stoss war mit der Leistung bei diesen Sommerspielen nicht zufrieden, da er mehr Medaillen ewartet habe. Klare Worte zur Sportförderungsstruktur fand auch kürzlich die Seglerin Lara Vadlau:

 

„[…] Lara Vadlau/Jolanta Ogar waren als Medaillen-Anwärterinnen in den 470er-Segel-Bewerb in Rio de Janeiro gegangen. Am Ende blieb für die Doppel-Weltmeisterinnen nur der enttäuschende neunte Rang. Kurz danach ließ Vadlau in einem ORF-Interview mit Kritik an der Förderungs-Struktur aufhorchen: „Es gibt zu viele Töpfe, das Geld kommt nicht direkt zu den Seglern. […] Wir brauchen einfach ein professionelleres Umfeld. Wir werden nicht aufgeben. Aber wenn wir die nächsten vier Jahre noch segeln, dann muss sich viel ändern."

(Quelle: https://www.kleinezeitung.at/sport/sommersport/5073049/Olympia-2016-in-Rio-de-Janeiro_Seglerin-Vadlau-rudert-zuruck)

 

Österreichs Ergebnis bei den Spielen in Rio wirft daher einige Fragen auf.

 

Um nähere Informationen über das Projekt RIO 2016 zu erhalten, stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Landesverteidigung und Sport nachstehende

 

 

Anfrage

 

 

1.    Wer erhielt Fördergelder aus dem Projekt RIO 2016? (Bitte um eine tabellarische Auflistung der Fördergeldempfänger samt einer Auflistung der ausgeschütteten Beträge)

 

2.    Laut einem Artikel in der Tageszeitung Österreich (http://sport.oe24.at/olympia-2016/Zwanzig-Millionen-fuer-eine-Medaille/248358928) erhielten unsere Schießsportathleten mit Abstand die meisten Förderungen. Aus welchem Grund erhielten die österreichischen Schießsportathleten weitaus mehr Fördergelder als alle anderen?

 

3.    Gibt es eine Analyse/Evaluierung zum Projekt RIO 2016?

 

4.    Wenn ja, wer führte diese durch und zu welchem Ergebnis kam diese Analyse?

 

5.    Wird es ein Nachfolgeprojekt für Tokio 2020 geben?

 

6.    Wenn ja, wer wird diesem Projekt vorstehen?

 

7.    Wenn ja, inwiefern soll dieses Nachfolgeprojekt verändert werden, um Österreichs Medaillenchancen zu erhöhen?

 

8.    Wenn ja, gibt es bereits einen veranschlagten Betrag, der für das Nachfolgeprojekt zur Verfügung stehen soll und wie hoch ist dieser?

 

9.    Gibt es beim Projekt RIO 2016 Hinweise auf einen Förderungsmissbrauch?

 

10. Wenn ja, wer hat wie viel Geld unrechtmäßig verwendet?

 

11. In einem Interview haben Sie angekündigt, dass bis Herbst ein Gesetzesentwurf „Sport neu“ vorbereitet wird. Welche Schwerpunkte wird dieser Gesetzesentwurf beinhalten?

 

12. Welche Maßnahmen werden Sie setzen, um die Fördergeldvergabe aus einem Nachfolgeprojekt für Sportler zu erleichtern?

 

13. Ist Ihrem Ministerium bekannt, welche Verbände bzw. Sportler Fördermittel für die RIO 2016-Vorbereitung aus anderen Fördertöpfen erhalten bzw. erhalten haben?

 

14. Wenn ja, bitte um eine Auflistung.

 

15. Sind Ihnen Beschwerden von Sportlern und/oder Verbänden (z.B. ungerechte Vergabe von Förderungen, etc.) bekannt, welche die RIO 2016-Förderung betreffen?

 

16. Wenn ja, von wem und weshalb?