10749/J XXV. GP

Eingelangt am 10.11.2016
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

der Abgeordneten Andrea Gessl-Ranftl,

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Inneres betreffend Online-Straftaten in Österreich im Jahr 2015.

Medienberichten zufolge gibt es in manchen Ländern Europas schon mehr Online-Straftaten als Delikte ohne Internetbezug. Laut europäischer Polizeiagentur Europol übertreffen in manchen EU-Ländern Straftaten im Bereich der Internetkriminalität bereits jene, die als traditionelle Kriminalität bezeichnet werden können.

Die zunehmende Abhängigkeit von der Technik und vom Internet sowie die Anonymität und Verschlüsselungstechnik im Netz werden hierbei ausgenutzt.

Der Leiter des European Cybercrime Centre bei Europol, Steven Wilson, erkennt verschiedene Trends der Online-Kriminalität.

Genannt werden die Crime-as-a-Service, die Banking-Trojaner, Kriminelle Datennutzung, Zahlungsbetrug, Kindesmissbrauch, Darknet, Social Engineering, und virtuelle Währungen.

Aufgrund dieser Tatsache ergibt sich für die Unterfertigten folgende nachstehende

Anfrage:

1. Wie hoch war der prozentuelle Anteil der Internet-Straftaten bei der Kriminalität in Österreich 2015?

2. Wie hoch war die Aufklärungsrate 2015 bei den angezeigten Internet-Straftaten?

3. Wie viele Straftaten sind 2015 österreichweit als Crime-as-a-Service (spezialisierte Anbieter arbeiten mit Banden und Terroristen zusammen) bekannt?

4. Wie viele Straftaten wurden 2015 mittels Banking-Trojaner (ausspähen von Bankdaten) in Österreich verübt?

5. Wie viele Straftaten wurden 2015 bundesweit durch kriminelle Datennutzung: wie Lösegelderpressung nach Datenklau, angezeigt?.

6. Wie viele Angriffe auf Bankomaten und Manipulationen von Kreditkarten wurden 2015 in Österreich angezeigt?

7. Wurden 2015 Zunahmen von Kindesmissbrauch-Live-Streaming in Österreich registriert?

8. Betreffend Social Engineering - wie viele Phishing-Opfer in der Privatwirtschaft wurden 2015 bundesweit erfasst?

9. Wie häufig wurde 2015 in Österreich die virtuelle Währung Bitcoin für kriminelle Machenschaften angewendet?

10. In wie weit konnten 2015 seitens des BMI Darknet überwacht und somit verschlüsselte Tools bzw. kriminelle Dienstleistungen ausgeforscht werden?