10803/J XXV. GP

Eingelangt am 16.11.2016
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Auslöser für molekulare Giftspritze entdeckt

 

Wie der Standard am 18.10.2016 veröffentlichte, identifizierten Forscher ein Molekülpaar, das für die krankmachenden Eigenschaften des Magenbakteriums verantwortlich ist. Eine Infektion passiert häufig schon im Kindesalter. Schätzungen zufolge trägt etwa jeder dritte Österreicher das stäbchenförmige Bakterium Helicobacter pylori in sich. Es besiedelt den menschlichen Magen und kann dort unter anderem Gastritis, Magengeschwüre, Zwölffingerdarm-Entzündungen und Magenkrebs auslösen. Wissenschafter der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) konnten nun bislang unbekannte Rezeptoren identifizieren, die an der Krankheitsentstehung direkt beteiligt sind. Die chronische Infektion der Epithelzellen der Magenschleimhaut gilt als wichtiger Risikofaktor für Magenkrebs. Um die Mechanismen der Infektion besser zu verstehen, untersuchte das Forscherteam, welche Rezeptoren an der Bindung zwischen Bakterium und Wirtszelle beteiligt sind. "Dabei konnten wir neue Rezeptoren auf der Oberfläche der Epithelzellen identifizieren, die sogenannten CEACAMs", sagt Studienleiter Rainer Haas. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Rezeptoren sind CEACAMs Glykoproteine, wobei die Zuckerarten keine Rolle für die Bindung spielen. Sie sind aber ein bislang unbekannter Rezeptortyp für H. pylori, so die Forscher. Auf bakterieller Seite vermittelt das Protein HopQ die Bindung, wirkt also als Adhäsin, wie die Wissenschaftler nachweisen konnten. Das Molekülpaar ist aber nicht nur für die Bindung der Bakterien an ihre Wirtszellen wichtig, sondern auch für die pathogene Wirkung der Bakterien.

Quelle: http://derstandard.at/2000046091717/Helicobacter-pylori-Ausloeser-fuer-molekulare-Giftspritze

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundeministerin für Gesundheit und Frauen folgende

 

Anfrage

 

1.    Ist Ihnen diese Studie bekannt?

 

2.    Sind dem BMGF andere Studien zu diesem Thema bekannt?

 

3.    Wenn ja, welche?


4.    Schließt sich das BMGF dem Ergebnis dieser Studie an?

 

5.    Wie viele Krankheitsfälle von Gastritis, Magengeschwüre, Zwölffingerdarm-Entzündungen und Magenkrebs in Österreich sind derzeit jeweils auf dieses auslösende Bakterium Helicobacter pylori zurückzuführen?