10810/J XXV. GP
Eingelangt am 16.11.2016
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ANFRAGE
des Abgeordneten Josef A. Riemer
und weiterer Abgeordneter
an die Bundesministern für Gesundheit und Frauen
betreffend Energydrinks schuld an akuter Hepatitis
Wie der Standard online am 3. November 2016 berichtete, ist ein Mann aufgrund zu vieler Energydrinks an akuter Hepatitis erkrankt. Die Beschwerden fingen mit Unwohlsein, Appetitlosigkeit und Unterleibsschmerzen an, es folgten Übelkeit und Brechreiz. Zuerst vermutete der 50-Jährige, dass es sich um Grippesymptome handelte. Als ihm aber der dunkle Farbton seines Urins auffiel und er Anzeichen von Gelbsucht bekam, läuteten die Alarmglocken. Der Grund für die Erkrankungszeichen: Der Bauarbeiter hatte über einen Zeitraum von drei Wochen jeden Tag vier bis fünf Energydrinks getrunken. Der intensive Konsum sollte ihm die nötige Energie geben, um der harten körperlichen Arbeit auf dem Bau standzuhalten, heißt es in dem Bericht der "British Medical Journal Case Reports".
Bei der Untersuchung im Krankenhaus wurden eine akute Hepatitis und eine schmerzhafte Bauchdeckenspannung diagnostiziert. Labortests bestätigten zusätzlich einen deutlichen Transaminasenanstieg, eine geschädigte Leber sowie Anzeichen einer chronischen Hepatitis-C-Infektion. Den behandelnden Ärzten zufolge war höchstwahrscheinlich der exzessive Konsum von Energydrinks – konkret ein stark überhöhter Wert an Vitamin B3 (Niacin) – für die akute Hepatitis-Erkrankung verantwortlich – und zwar unabhängig von der chronischen Hepatitis-C-Infektion des Patienten. Jede konsumierte Flasche des Getränks enthielt 40 Milligramm Niacin. Das entspricht 200 Prozent der empfohlenen Tagesmenge. Der 50-jährige Bauarbeiter hatte über die Erfrischungsgetränke täglich insgesamt zwischen 160 und 200 Milligramm Niacin zu sich genommen. Diese Menge liegt knapp unterhalb der Vergiftungsgrenze. Bei einem ähnlichen Fall von akuter Hepatitis wurden 300 Milligramm Niacin gemessen. Die Ärzte setzten bei der Behandlung auf eine genaue Beobachtung, häufige Kontrollen und die Bekämpfung der Symptome. Der Patient stoppte den Konsum von isotonischen Getränken und wurde darauf hingewiesen, künftig vollständig auf ähnliche niacinhaltige Produkte zu verzichten.
Quelle: http://derstandard.at/2000046839204/Zu-viele-Energydrinks-Mann-erkrankt-an-akuter-Hepatitis
In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen folgende
Anfrage
1. Ist Ihnen dieser Artikel des "British Medical Journal Case Reports" bekannt?
2. Wie viele Personen sind in Österreich in den Jahren 2014 und 2015 nach einem exzessiven Konsum von Energydrinks erkrankt?
6. Wie werden besonders die Risikogruppen (ältere und/oder geschwächte Personen) informiert, den Konsum von isotonischen Getränken und ähnlichen niacinhaltigen Produkten zu vermeiden?