10913/J XXV. GP

Eingelangt am 22.11.2016
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Josef A.Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend 91.000 Tote durch Spitalskeime

 

Aus dem ORF-Teletext vom 19.10.2016:

136.1. Nachrichten CHRONIK. 91.000 Tote durch Spitalskeime. Die jährliche Zahl von Infektionen durch Spitalskeime übersteigt die von Influenza, HIV und Tuberkulose zusam- men: 2,6 Millionen Fälle sind es in ganz Europa, 91.000 Menschen sterben jedes Jahr daran.Das geht aus einer Studie europäischer Experten aus Schweden, Deutschland und den Niederlanden hervor. Basis der Studie waren Daten von fast 300.000 Patienten. Lungenentzündung, Blutvergiftung, Harnwegs- und Wundinfektionen sind die häufigsten Infektionen, die sich Patienten in Spitälern zuziehen. In Österreich ist etwa jeder 20.Patient von Spitalsinfektionen betroffen.

 

Verschiedenen Medienberichten zu Folge, sind die sogenannten "Spitalskeime" MRSA (Methillicin-resistenten Staphylococcus aureus), VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken), ESBL (Enterobakterien) und Clostridium difficile, eine der häufigsten Todesursachen in Krankenhäusern. Bei einem längeren Aufenthalt im Krankenhaus, der häufigen Anwendung von Antibiotika und der Verwendung von invasiven Medizinprodukten wie Harn- oder Gefäßkathetern steigt die Gefahr, sich an Spitalskeimen anzustecken enorm.

Quelle:

http://salzburg.orf.at/news/stories/2534128/

http://www.krone.at/oesterreich/toedlicher-spitals-keim-uebertraeger-baby-gestorben-erlag-herzleiden-story-487584

http://www.netdoktor.at/krankheit/krankenhauskeime-nosokomial-6886977

http://www.bild.de/themen/specials/krankenhaus-keime/nachrichten-gesundheit-vieren-bakterien-news-fotos-videos-20802948.bild.html

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundeministerin für Gesundheit und Frauen folgende

 

Anfrage

 

1.    Ist Ihnen die oben erwähnte Studie bekannt?

a.    Wenn ja, können Sie das Ergebnis bestätigen?

b.    Wenn nein, gibt es seitens Ihres Ressorts eigene Studien für Österreich?

c.    Wenn ja, mit welchem Ergebnis?

d.    Wenn nein, warum nicht?

e.    Wenn nein, sind Studien in Zukunft geplant?

 

2.    Wie viele Fälle von Infektionen durch Spitalskeime gab es 2014 in Österreich? Bitte um genaue Aufschlüsselung nach den Keimen und Standort!

 

3.    Wie viele Menschen sind an einer Infektion durch Spitalskeimen 2014 in Österreich gestorben? Bitte um genaue Aufschlüsselung nach den häufigsten Keimen und Standort!

 

4.    Wie viele Fälle von Infektionen durch Spitalskeime gab es 2015 in Österreich? Bitte um genaue Aufschlüsselung nach den häufigsten Keimen und Standort!

 

5.    Wie viele Menschen sind an einer Infektion durch Spitalskeimen 2015 in Österreich gestorben? Bitte um genaue Aufschlüsselung nach den häufigsten Keimen und Standort!

 

6.    Wie viele Fälle von MRSA (Methillicin-resistenten Staphylococcus aureus) wurden in Österreich 2016 diagnostiziert?

 

7.    Wie viele Fälle von VRE (Vancomycin-resistente Enterokokken) wurden in Österreich 2016 diagnostiziert?

 

8.    Wie viele Fälle von ESBL (Enterobakterien) wurden in Österreich 2016 diagnostiziert?

 

9.    Wie viele Fälle von Clostridium difficile wurden in Österreich 2016 diagnostiziert?

 

10. Ist die Zahl der Infizierten höher wenn lange stationäre Aufenthalte im Krankenhaus nötig sind?

 

11. Ist die Zahl der Infizierten höher wenn die Verwendung von bestimmten invasiven Medizinprodukten wie Harn- oder Gefäßkathetern gegeben ist?

 

12. Um wie viel Prozent konnte man in den letzten Jahren die Infektionen reduzieren, da konsequent durchgeführte Hygienemaßnahmen eingeführt wurden?

 

13.  Um wie viel Prozent konnte man in den letzten Jahren die Infektionen reduzieren, da auch der Einsatz von Antibiotika reduziert wurde?

 

14. Wie viele Personen, die ständig im Krankenhaus arbeiten, sind 2015 an einer Infektion durch Spitalskeime österreichweit erkrankt?

 

15. Gibt es bereits Vorbereitungen Ihres Ressorts, so wie in Deutschland, dass Spitalskeime laut Gesetz meldepflichtig sind?

 

16. Wann ist ein Meldesystem für Spitalskeime seitens Ihres Ressorts mit der damit verbundenen Gesetzesänderung denkbar?