10920/J XXV. GP
Eingelangt am 23.11.2016
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Anfrage
Der Abgeordneten Dr. Susanne Winter und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Land-, Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft
betreffend Einsatz von Pestiziden/ Herbiziden in Gärten
Zwar ist die Landwirtschaft das Haupteinsatzgebiet für Pestizide / Herbiziden, aber auch Haus- und Kleingärtner hantieren eifrig mit der Giftspritze: über 500 Tonnen Pestizide werden in Deutschland pro Jahr in privaten Gärten verteilt. Die Mittel, die versprechen, das Gärtnern leicht und ertragreich zu machen, gibt es im Gartencenter oder Baumarkt um die Ecke. Das können durchaus die gleichen Stoffe sein, die auch auf dem Acker verwendet werden, zum Teil sogar unter gleichem Markennamen. So ist etwa das Breitband-Herbizid Roundup vom Monsanto-Konzern bei Bauern und Hobbygärtnern gleichermaßen populär.
Das besondere Problem beim Gifteinsatz hinter der Gartenhecke ist, dass es keine
behördliche Kontrolle gibt. Im gewerblichen Bereich ist immerhin die "gute fachliche Praxis"
geboten, im Hobbybereich wird sie nur empfohlen - vor allem aber dürfte sie den wenigsten
Heimgärtnern vertraut sein. Eine Überdosierung nach dem Motto "viel hilft viel" ist trotz HaushaltsPackungsgröße leicht möglich und kann fatale Folgen für die nähere Umwelt haben. Extrem giftige Klassiker wie "Unkraut-Ex" sind zwar inzwischen verboten und auch nicht mehr erhältlich, doch wer Restbestände hat, dürfte die in Einzelfällen durchaus immer noch verwenden.
Manche neuen Produkte versuchen offenbar sogar, an das zweifelhafte Image derartiger Garten
Giftkeulen positiv anzuknüpfen: so vertreibt etwa die Firma Cellaflor einen selektiven Rasen-
Beikrautkiller unter dem nur leicht modifizierten Namen "Weedex".
Da Pestizide/ Herbizide eine Gefahr für die Fauna und Flora sowie für den Menschen darstellen
richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land-, Forst-, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende
Anfrage
1) Gibt es in Ihrem Ministerium Studien zum Thema Auswirkung von Pestiziden / Herbiziden auf die Gesundheit?
2) Wenn ja welche und von wann?
3) Gibt es in Ihrem Ministerium Studien zum Thema Auswirkungen von Pestiziden / Herbiziden auf die Fauna und Flora?
4) Wenn ja welche und von wann?
5) Gibt es in Ihrem Ministerium Studien zum Einsatz alternativer Mittel wie zum Beispiel Pelargonsäure?
6) Wann ja welche und von wann?