10984/J XXV. GP

Eingelangt am 24.11.2016
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Hermann Brückl

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie

betreffend Unfälle mit Elektro-Autos

 

 

In dem Artikel „Elektro-Autos müssen in den USA künftig piepsen“ der Tageszeitung „Die Presse“ vom 15. November 2016 wird berichtet, dass Elektro- und Hybridautos in den USA künftig aus Gründen des Schutzes von Fußgängern piepsen, wenn sie mit niedrigen Geschwindigkeiten unterwegs sind:

 

In den USA müssen leisere Fahrzeuge wie Elektro- und Hybridautos künftig bei geringer Geschwindigkeit Warntöne abgeben. Am Montag verabschiedete die US-Regierung ein Gesetz, nach dem von September 2019 an alle betreffenden Autos bis zu einer Geschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde durch Geräusche Fußgänger, Fahrradfahrer und Sehbehinderte warnen sollen. Bei höherer Geschwindigkeit sei kein Signal nötig, da Wind und Reifen Geräusche machten, durch die die Fußgänger und Radfahrer gewarnt würden, teilte die Bundesbehörde für Straßen- und Fahrzeugsicherheit NHTSA mit.

 

Mit Hilfe der neuen Warntöne würden ab 2020 rund 2400 Fälle von Verletzungen im Straßenverkehr pro Jahr verhindert, schätzt die Behörde. Auf Autobauer wie Tesla, Nissan und Toyota kämen insgesamt Kosten in Höhe von 39 Millionen Dollar pro Jahr zu, teilte die Behörde mit. Sie fielen an, weil die Autos mit einem externen wasserdichten Lautsprecher ausgestattet werden müssten. Diesen Kosten stünden aber 250 bis 350 Millionen Dollar pro Jahr gegenüber, die dann nicht mehr durch Verletzungen anfielen, weil die E-Autos besser von Passanten und Radlern wahrgenommen werden könnten.

 

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Verkehr, Innovation und Technologie folgende


 

Anfrage

 

1.     Wie viele Unfälle mit Elektro-Autos hat in den letzten 3 Jahren in Österreich gegeben (aufgelistet nach Bundesländern)?

2.     Wie hoch ist der entstandene Sachschaden, der dadurch verursacht wurde?

3.     In wie vielen Fällen wurden Personen verletzt und wie oft wurde dabei als Ursache die fehlende Geräuschkulisse von Elektro-Autos ausgemacht?

4.     Inwieweit ist eine ähnliche Regelung für Elektro-Autos in Österreich bzw. in der EU in Arbeit?

5.     Gibt es seitens ihres Ressorts ansonsten spezifische Maßnahmen zur Prävention von Unfällen mit Elektro-Autos bei niedriger Geschwindigkeit, dh. um Unfälle mit Passanten und Fahrradfahrern besser zu verhindern?

6.     Wenn ja, welche Maßnahmen gibt es und zu welchen Zeitpunkt wurden bzw. werden diese Maßnahmen umgesetzt werden?

7.     Wenn nein, warum nicht?