11098/J XXV. GP

Eingelangt am 14.12.2016
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ANFRAGE

der Abgeordneten Weigerstorfer

Kolleginnen und Kollegen

an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft

betreffend „Elektromobilität in der Praxis

 

Das Verkehrsministerium, Umweltministerium und die Automobilbranche haben ein Paket zur Förderung von Elektromobilität in Höhe 72 Millionen Euro vorgestellt. Es beinhaltet Anreize für den Kauf von Elektro-Fahrzeugen, den Aufbau von E-Ladestationen und eine eigene grüne Nummerntafel für E-Autos. Mit diesem Paket sollen bis zu 16.000 zusätzliche E-Autos auf die Straße gebracht werden.

 

Wenig Aufmerksamkeit wird der Frage nach dem Strombedarf im Zusammenhang mit vorhandenen Kapazitäten, Importen und entsprechenden Kosten geschenkt. Die Förderung der E-Mobilität ist begrüßenswert, solange der Strom tatsächlich auch aus erneuerbarer Energie bereitgestellt wird (um gemäß Klimaabkommen von Paris die Abhängigkeit von fossilen Quellen zu reduzieren bzw. einzustellen). Also gilt es den zusätzlichen Strombedarf mit dem Ökostromausbau zu kombinieren. Da der derzeitige Ökostromausbau in Österreich nicht einmal den jährlich steigenden Strombedarf ohne Elektromobilität abdeckt, stellt sich auch die Frage nach notwendigen Importen. Und auch die Kostenfrage stellt sich aus heutiger Sicht als Herausforderung dar, wenn man berücksichtigt, dass Deutschland den gemeinsamen Strommarkt verlassen möchte, was zu einer bis zu 30%igen Strompreishöhung laut Verbund-Chef Anzengruber (20% laut E-Control) führen könnte.

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft nachstehende

 

ANFRAGE:

 

1.    Wie weit fällt das Thema Elektromobilität in Ihren Vollzugsbereich?

 

2.    Liegen Ihrem Ressort Daten hinsichtlich des Verhältnisses von Stromproduktion (bzw. Importbedarf) und dem Strombedarf für Elektromobilität vor? (Bitte um separate Angabe von Daten mit und ohne Berücksichtigung der Schiene).

 

a.    Wenn ja, wer ist für die Erfassung bzw. Berechnung verantwortlich?

b.    Wenn ja, wie aktuell sind diese Daten?

c.    Wenn nein, warum nicht bzw. werden Sie eine solche Datenberechnung erstellen lassen?

 

3.    Bei wie vielen Elektrofahrzeugen wäre die Stromversorgung aus dem aktuellen Produktions- und Importniveau gewährleistet?


4.    Die Versorgung wie vieler Elektrofahrzeuge mit Strom können unsere aktuellen Netzkapazitäten gewährleisten?

 

5.    Wie viel Strom müssten wir produzieren bzw. importieren, um jeden zweiten Autofahrer bzw. Autofahrerin den Umstieg auf Elektromobilität zu ermöglichen?

 

6.    Wie soll sichergestellt werden, dass E-Autos nicht vom importierten Atom- und Kohlestrom abhängig werden?

 

7.    Wie viele Ladestationen gibt es aktuell österreichweit bzw. wie viele sind in den letzten fünf Jahren jeweils errichtet worden?