11105/J XXV. GP

Eingelangt am 15.12.2016
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Ing. Wolfgang Klinger

und weiterer Abgeordneter
an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
betreffend zukünftige Pläne für österreichische Schigebiete

 

 

In der vom Wirtschaftsministerium veröffentlichten Studie „Klimawandel und Tourismus in Österreich 2030“ aus dem Jahr 2012 werden neben den Konsequenzen des Klimawandels auch Chancen und Risiken der Branche aufgezeigt.

Die in dieser Studie festgeschriebene Prognose bezüglich der Auswirkung des Klimawandels auf Schigebiete lautet wie folgt:

„Betrachtet man die Szenarien für die nächsten Jahrzehnte, so ist in Österreich für den Winter mit einem mittleren Temperaturanstieg von 0,5 °C +/- 0,1 °C pro Dekade zu rechnen. Das bedeutet, dass bei 1 °C Erwärmung bis 2030 die natürliche Schneefallgrenze um ca. 150 m in die Höhe wandert. Dies hätte für die Schigebiete und Wintersport-Gemeinden Österreichs deutlich ungünstige Konsequenzen

Von den 128 Wintersport-Gemeinden, die derzeit über bzw. im Übergangsbereich zur natürlichen Schneefallgrenze liegen und in denen im Winter 2009/10 fast 31 Mio. Nächtigungen gezählt wurden, würden bei einer Temperaturerhöhung um 1 °C nur noch zwei Drittel (65,6 %) bzw. 84 Schigebiete über einen verlässlichen Schneedeckenaufbau verfügen.

Die Zahl der Schigebiete, die bereits derzeit unter der natürlichen Schneefallgrenze liegen, würde bis 2030 von 101 auf 145 ansteigen (+44 %).

Von den steigenden natürlichen Schneegrenzen würden am stärksten die tiefer gelegenen Schigebiete in Niederösterreich betroffen sein, im Verhältnis zur Anzahl der Schigebiete relativ stark jene in Salzburg und Kärnten.

Weniger stark trifft die Klimaerwärmung den Vorarlberger und Tiroler schneeabhängigen Wintersporttourismus.

 

Schneesicherheit durch technische Beschneiung

In einer Untersuchung österreichischer Schigebiete konnte gezeigt werden, dass mit dem Einsatz derzeitiger Beschneiungstechnologien und bei entsprechender Beschneiungsintensität faktisch in allen Schigebieten in den nächsten Jahrzehnten eine ausreichende Schneesicherheit gewährleistet werden kann. Beim Einsatz einer Technologie, bei der eine Beschneiung bereits ab -1 °C möglich ist, kann dies sogar bis in die Mitte des 21. Jahrhunderts sichergestellt werden.“

In einem späteren Absatz bezüglich der Chancen und Risiken aufgrund der Klimaänderung wird der Bereich Wintersporttourismus wie folgt abgebildet:

Unter anderem werden zuletzt auch diverse Anpassungsmöglichkeiten präsentiert:

 

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft folgende

 

Anfrage

 

1.    Halten Sie eine Förderung für den Erhalt der Vielzahl an Schigebieten oder eine Ausweitung eines schneeunabhängigen Alternativprogrammes für wirtschaftlich wichtiger?

2.    Wurden seit der Veröffentlichung der Studie „Klimawandel und Tourismus in Österreich 2030“ Anpassungsmöglichkeiten zur Sicherung und Weiterentwicklung des schneegebundenen Wintersports umgesetzt?

3.    Wenn nein, gibt es Pläne diverse Anpassungsmöglichkeiten in den kommenden 5-10 Jahren umzusetzen?

4.    Wenn ja, welche?

5.    Gibt es konkrete Programme für eine bundesweit koordinierte Maßnahme zur Instandhaltung von Schigebieten, welche laut der genannten Studie in Zukunft über keinen ausreichenden Schneedeckenaufbau mehr verfügen?

6.    Wenn nein, warum nicht?

7.    Wenn ja, welche?