11427/J XXV. GP

Eingelangt am 19.01.2017
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Ing. Lugar  

Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Bildung

betreffend „Alkoholkranke Lehrer“

 

Unter Bezugnahme auf die Anfrage 2809/J – „Alkoholkranke LehrerInnen“ stellen die unterfertigten Abgeordneten daher an die Frau Bundesminister für Bildung nachstehende

 

Anfrage

 

1)     Sind Ihnen seit Ihrem Amtsantritt als Unterrichtsministerin in Ihrem Vollziehungsbereich Vorfälle bekannt geworden, die im Zusammenhang mit Alkoholmissbrauch/Alkoholkrankheit bei Lehrern stehen bzw. standen?

a.   Wenn ja, um wie viele Vorfälle und betroffene Lehrer handelt es sich dabei?

                          i.    Wurden die Vorfälle dokumentiert?

                         ii.    Haben die Vorfälle disziplinarrechtliche Maßnahmen ausgelöst?

b.   Wenn nein, gehen Sie davon aus, dass es das Problem des Alkoholmissbrauch/Alkoholkrankheit bei Lehrern nicht gibt?

2)     Welche Vorkehrungen haben Sie getroffen bzw. treffen Sie, um dem Problem des Alkoholmissbrauch/der Alkoholkrankheit bei Lehrern zu begegnen?

3)     Gibt es auf Bundesebene einen schulpsychologischen Dienst, der ein solches Angebot für Lehrer anbietet und gibt es vergleichbare Zahlen der Inanspruchnahme?

a.   Wenn ja, wie viele Lehrer haben im letzten Jahr schulpsychologische Beratungen in Anspruch genommen?

                          i.    Besteht für die betroffenen Lehrer die Möglichkeit, die Beratung während der Dienstzeit in Anspruch zu nehmen?

                         ii.    Werden die Beratungen mit den Betroffenen abgerechnet oder erfolgt die Beratung kostenlos?

                        iii.    Welche messbaren Erfolge zeitigten jene Beratungen, die in direktem Zusammenhang mit Suchtverhalten von Lehrern standen bzw. stehen?

                        iv.    Haben diese Beratungen messbare, positive Auswirkungen auf den Unterricht bewirkt?

b.   Wenn nein, welche alternativen Hilfestellungen gibt es für Bundes-Lehrer mit Suchtproblemen von Seiten Ihres Ressorts?

4)     Gab oder gibt es in Ihrem Vollziehungsbereich Beschwerden von Eltern betreffend negative Auswirkungen auf Unterricht und Schüler im Zusammenhang mit alkoholkranken Lehrer?

a.   Wenn ja, welche diesbezügliche Konsequenzen wurden/werden von Ihnen bzw. Ihrem Ressort in betreffenden Fällen gezogen?

                          i.    Wurden/werden die Vorfälle im Detail untersucht und dokumentiert?

5)     Wie viele vorzeitige Beendigungen von Dienstverhältnissen bei Lehrern sind in den letzten drei Jahren erfolgt bzw. wie hoch ist die jährliche „Drop-Out-Rate“ bei Lehrern?

a.   Wie viele davon wurden von Seiten des Dienstgebers aufgelöst?

b.   Wie viele wurden von Seiten der Dienstnehmer beendet?

c.   Wie viele wurden einvernehmlich gelöst?

d.   In wie vielen Fällen davon waren Alkoholkrankheit bzw. Alkoholmissbrauch der Anlass für die vorzeitige Auflösung des Dienstverhältnisses?

e.   Wie viele Stellen wurden nachbesetzt, wie viele blieben unbesetzt?

6)     Wie hoch ist die Anzahl jener Lehrer, die in den letzten drei Jahren vom aktiven Unterricht in die mittelbare bzw. unmittelbare Bundesverwaltung wechselten?

a.   In wie vielen Fällen erwuchs der Wechsel aus persönlichem Wunsch der Betroffenen?

b.   In wie vielen Fällen erfolgte der Wechsel aufgrund dienstlicher Notwendigkeiten?

c.   Können Sie ausschließen, dass solche Wechsel aufgrund von Alkoholkrankheit bzw. Alkoholmissbrauch erfolgten, weil die Betroffenen nicht mehr in der Lage waren bzw. sind, den aktiven Unterricht zu gestalten?