11432/J XXV. GP

Eingelangt am 19.01.2017
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Anfrage

 

der Abgeordneten Eva Mückstein, Gabriela Moser, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Ärztebedarf - Planungssicherheit

BEGRÜNDUNG

 

Die Ärztebedarfsstudie, die 2012 von Wissenschafts-, Gesundheitsministerium und Ärztekammer veröffentlicht wurde, lässt nicht zuletzt wegen der unterschiedlichen Interessenlagen der beteiligten Auftraggeber viele Fragen offen. So ergibt sich das Angebot an Ärztenachwuchs ja nicht allein aus der Anzahl von Ausbildungsplätzen. Für Österreich ganz wesentlich ist die Zahl der abwandernden Absolventen und die Drop-out-Quote während des Studiums und des Turnus. Dazu gibt es aber weder valide Zahlen noch eine Untersuchung der dahinter stehenden Motivationen. Diese Fragen sind aber nicht zuletzt wegen der hohen Kosten der medizinischen Ausbildung für die SteuerzahlerInnen relevant.

Eine kritische Auseinandersetzung mit den Rahmenbedingungen fehlt völlig. Der Rechnungshof stellt fest, dass in Deutschland etwa doppelt so viele Krankenschwestern/Pfleger auf eineN Arzt/Ärztin kommen, wie in Österreich. Das lässt vermuten, dass in Österreich ärztliches Personal für pflegerische Leistungen eingesetzt wird.

Ob sich die letzte Novelle des Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes tatsächlich positiv auf eine verbesserte Arbeitsteilung zwischen ÄrztInnen und Gesundheits- und Krankenpflege auswirken wird, wird leider erst in einigen Jahren evaluiert werden können.

Der Rechnungshof gibt in seinen „Positionen für eine nachhaltige Entwicklung Österreichs“ (Reihe 2016/2) einige Empfehlungen, um insbesondere die Planungssicherheit zu erhöhen.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende


ANFRAGE

 

1)    Haben Sie konkrete Vorgaben zur Feststellung des Bedarfs an Ärzten für Allgemeinmedizin festgelegt und dafür geeignete Kennzahlen entwickelt? (siehe Empfehlung 624) [1]

2)    Haben Sie die Anzahl der abwandernden Medizin-Absolventen bzw. Turnusärzte und die Gründe für deren Entscheidung erhoben und ausgewertet? (siehe Empfehlung 627)

3)    Haben Sie die Gründe für Drop-outs von Turnusärzten und die damit verbunden Wahl nichtärztlicher Berufe erhoben und ausgewertet? (siehe Empfehlung 628)



[1] Nummer des Vorschlags/ der Empfehlung in: Rechnungshof, Positionen für eine nachhaltige Entwicklung Österreichs, 2016