11611/J XXV. GP

Eingelangt am 31.01.2017
Dieser Text ist elektronisch textinterpretiert. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

des Abgeordneten Doppler und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend Zunahme des Schädlingsbefalls in heimischen Wäldern

"Schädlinge: Fichte und Esche bedroht

Schädlinge bereiten derzeit den Kärntner Waldbesitzern Sorgen. Besonders verbreitet ist derzeit der Fichtennestwickler, die Raupe höhlt die Bäume aus. Weiter akut ist auch das Eschensterben.

Braun verfärbte Fichtenbäume, die reihenweise ihren Nadeln verlieren, sind derzeit in den Kärntner Wäldern vermehrt zu sehen. Ursache dafür ist eine Schmetterlingsraupe, der so genannte Fichtennestwickler. Er legt im Sommer seine Eier in den Nadeln ab. Über die Herbst- und Wintermonate höhlen diese die Nadeln aus und seilen sich zum Boden ab. Bei den Befallenen Bäumen gibt es Zuwachsverluste, einzelne Bäume können absterben.

Heuer ungewöhnlich viele Schädlinge

Der Schädling ist für die Forstwirte kein Unbekannter. Alle acht bis zehn Jahre mache er den Waldbauern zu schaffen, im Winter 2016/2017 sei er aber besonders stark vertreten, sagt Landesforstdirektor Christian Matitz. Von einem großflächigen Schaden könne nicht gesprochen werden, die Befallsherden habe man aber im Auge.

Im Sommer und Spätherbst seien die ersten Vorkommen im Bereich der Korlapen und Saualm bekannt geworden, inzwischen gäbe es auch Fälle in den Nockbergen, so Matitz. Vor allem zwischen 1.100 und 1.500 Metern Seehöhe gebe es Schäden. Die Gründe für das vermehrte Aufkommen des Fichtennestwicklers seien klimabedingt, sagt Forstdirektor Matitz. 2015 habe es einen heißen Sommer mit viel Niederschlag gegeben, das begünstige im Folgejahr die Verbreitung des Schädlings. Eschensterben durch Pilz

Sorgen bereiten den Bauern derzeit auch der zunehmende Pilzbefall bei den Kärntner Eschen. Der Pilz Chalara Fraxinea, zu Deutsch das weiße Stengelbecherchen, sei aus dem Osten nach Europa eingewandert, so der Landesforstdirektor. Der Befall endet meist tödlich für den Baum. „Junge Bäume sterben relativ rasch ab“, so Matitz. Um ein Aussterben der Baumart zu verhindern, versuchen Forscher nun Samen von gesunden Bäumen zu ernten, um pilzresistente Nachkommen zu züchten.

Als Folge des Eschensterbens mussten kürzlich die Donau-Auen bei Korneuburg gesperrt werden. Die Eschenwurzeln faulen, vermutlich aufgrund des Pilzbefalls, unmittelbar am Stamm ab, sodass der Baum jeglichen Halt verliert - mehr dazu in Donau-Auen bei Korneuburq weiter gesperrt.

Der Borkenkäfer bleibt lästig

Ein latentes Problem für die heimischen Wälder bleibt weiterhin der Borkenkäfer. Sorge mache vor allem sein massives Auftreten in den Nachbarländern Italien und Slowenien nach dem Eisregen vor zwei Jahren, sagt Landesforstdirektor Matitz. Der Befall im Grenzgebiet in den Karawanken sei groß. 2016 gab es deswegen auch mehr Schadensfälle in den Bezirken Völkermarkt und Klagenfurt. Die Witterung im

Frühling wird entscheidend sein, wie sich die Population entwickelt. Bleibt es trocken, spielt das dem Schädling in die Hände."

Quelle: karnten.orf.at

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

Anfrage

1.    Wie bewerten Sie, bzw. Ihre Experten die in obigem Artikel angesprochene Problematik?

2.    Wie entwickelte sich der Schädlingsbefall bundesweit seit 2014? (aufgegliedert nach Schädlingen, Jahren und Bundesländern)

3.    Was sind die jeweiligen Gründe für diese Zunahme?

4.    Was sind die mittel-, unmittelbaren, bzw. längerfristigen Konsequenzen der Zunahme von Schädlings-, bzw. Pilzbefällen?

5.    Was unternehmen Sie, diesen Problemen entgegenzuwirken?