11618/J XXV. GP

Eingelangt am 31.01.2017
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Anfrage

des Abgeordneten Doppler und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen betreffend Ethik als Unterrichtsfach

"Meduni: Ethik als neues Unterrichtsfach

Wie lange soll oder darf ein Patient auf der Intensivstation am Leben erhalten werden? Eine Frage, die einmal mehr an der medizinischen Fakultät der Kepler Universität in Linz diskutiert werden soll - Ethik ist jetzt Teil der Ausbildung.

Am Ende des Tages muss der behandelnde Arzt über ein Abschalten der lebenserhaltenden Maschinen entscheiden und verantworten. Ein nach wie vor großes Problem für Ärzte, denn Behandlungen durchzuführen oder einzustellen geht nur mit Zustimmung des Patienten. Ist dieser nicht ansprechbar, muss der Arzt versuchen, nach dem vermutlichen Willen des Patienten zu handeln. Eine unsichere Situation, die für den Mediziner nicht selten vor Gericht endet.

„Keule des Gesetzes zurückhalten“

Der Philosoph Michael Fuchs von der Katholischen Privatuniversität Linz beobachtet das mit Sorge. Denn wenn ein Arzt bei der Behandlung in erster Linie daran denke, seine Haut zu retten, sei das der falsche Weg. „Die Keule des Gesetzes ist nicht wirklich in den Sack zu stecken, aber sie muss soweit wie möglich zurückgehalten werden."

An der Medizinuniversität Linz versucht man nun, sich diesem Thema mit Diskussionsveranstaltungen zu nähern und hat Fragen der Ethik fix in die Ausbildung aufgenommen. Denn um als Arzt Entscheidungen zu treffen, sei Fachwissen allein  oft nicht genug."

Quelle: ooe.orf.at

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen folgende

Anfrage

1.    Wie bewerten Sie die in obigem Artikel angesprochene Problematik?

2.    Halten Sie einen Ethik-Unterricht im Rahmen der Ärzteausbildung für sinnvoll?

3.    Soll diese Ausbildung ausgebaut und bundesweit angeboten, bzw. zur Pflicht werden?