11903/J XXV. GP

Eingelangt am 22.02.2017
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter 

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Samen- und Eizellenspender in Österreich

 

Ein Bericht auf ORF ON vom 31.01.2017 hat folgenden Inhalt:

Kärnten sucht dringend Samenspender

In Kärnten werden dringend Samenspender und Eizellenspenderinnen gesucht, denn die Nachfrage nach dem Kinderglück aus der Klinik steigt immer stärker an. Derzeit werden die Samen für Kärntner Babys aus Dänemark importiert.

Nicht immer wird der Wunsch nach einem eigenen Kind auf natürlichem Weg erfüllt. Letzte Hoffnung vieler Paare ist die moderne Medizin, die mit künstlicher Befruchtung nachhelfen kann. In Kärnten gibt es pro Jahr Steigerungsquoten von vier Prozent. Doch nun wird der „Rohstoff“ knapp.

Appell an gesunde Männer und Frauen unter 30

Auch in der Privatklinik von Alexander Stadler in Klagenfurt hoffen viele auf Hilfe. Manchmal sei der Mann zeugungsunfähig, manchmal könne die Frau nicht empfangen, so Stadler: „Wir brauchen in Kärnten junge Männer und Frauen, die sich für eine Samen- oder Eizellenspende zur Verfügung stellen.“

Ein Samenspender müsse auch einige Kriterien erfüllen, so der Gynäkologe. Er müsse unter 30 sein, sein Samenbefund müsse gut sein, das werde vorher überprüft. Die Spender werden auch auf Infektionen hin untersucht und genetische Tests durchgeführt.

Spende nicht mehr anonym

Anders als noch vor einigen Jahren sei die Samenspende nicht mehr anonym, so Stadler. Wenn ein künstlich gezeugtes Kind ab 14 Jahren den Namen des Spenders wissen wolle, müsse die Klinik die Daten bekanntgeben. Das sei notariell abgesichert, der Spender hafte für nichts, er müsse aber auf Kontaktwünsche gefasst sein.

Für Stadler ist das auch einer der Gründe, dass es so wenige Spender in Kärnten gibt. Denn heutzutage könne man ja Gentests im Internet bestellen, das Kind könne also von selbst draufkommen, dass die Eltern nicht die leiblichen seien.

„Dänemark ist sehr liberal“

Das Sperma komme momentan ausschließlich aus Dänemark. Dort sei man sehr liberal, die Männer haben damit kein Problem, sich zu outen, sagte Stadler. Ein Spender dürfe nur drei Kinder „zeugen“. Stadler hofft noch auf Kärntner Spender, denn viele Paare hätten ohne solche Spenden keine Kinder. Derzeit warten rund 100 Frauen auf eine Eizellenspende. Leider gebe es nur wenige Spenderinnen. Die Empfängerinnen würden sehr dankbar sein, zahlen könne man nur wenig, so Stadler.

Ein Grund für das geringe Spenderinteresse könnte sein, dass Frauen über dieses Thema zu wenig aufgeklärt seien und Angst hätten, dass ihnen ihre Eizelle weggenommen werde, so der Gynäkologe. Das stimme aber nicht, so Stadler, denn bei jedem Zyklus werden rund zehn bis 30 Eizellen verworfen. Man gewinne mit der Eizelle also etwas, was der Körper ohnehin „weggeworfen“ hätte, so der Gynäkologe.

Frauen mit Kindern besonders geeignet

Vor allem Frauen, die bereits Kinder haben, seien besonders gut geeignet, ihre Eizelle zu spenden. Denn da sei klar, dass die Qualität in Ordnung sei. Wie bei Samenspendern müssen auch Frauen einige Kriterien erfüllen, um als Eizellen Spenderinnen in Frage zu kommen: „Auch hier ist die Altersgrenze 30.“ Wenn sich eine Frau dazu bereit erklärt, ihre Eizelle zu spenden, dann kann sie auf Wunsch auch psychologische Betreuung in Anspruch nehmen. Der Kinderwunsch sei ein elementares Bedürfnis, so Stadler. Jeder, der spendet, tue daher ein gutes Werk. Die Aufwandsentschädigung beträgt rund 70 Euro.

http://kaernten.orf.at/news/stories/2822756/

In diesem Zusammenhang stellen die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen folgende

 

ANFRAGE

 

1)    Wie viele Samen- und Eizellenspender wurden 2015 und 2016 jeweils in Österreich gesucht?

2)    Wie verteilt sich die Nachfrage nach Samen- und Eizellenspender 2015 und 2016 auf die einzelnen Bundesländer?

3)    Von woher kamen 2015 und 2016 die Samen- und Eizellenspender in Österreich, aufgeteilt auf Österreich, andere EU-Staaten und Drittstaaten?

4)    Welche Maßnahmen wird das Gesundheitsministerium setzen, um dem Mangel an Samen- und Eizellenspendern zu begegnen?