11958/J XXV. GP

Eingelangt am 01.03.2017
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ANFRAGE

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Gesundheit und Frauen

betreffend Genitalverstümmelung in Österreich

 

 

Wie der Standard am 03. Februar 2017 berichtete, nehmen in Österreich Fälle von Genitalverstümmelungen zu. Wie viele Frauen und Mädchen in Österreich von der grausamen Praxis betroffen sind, ist aufgrund von fehlenden Statistiken nicht nachzuweisen. Aufgrund der Einwanderung in den letzten Jahren dürfte sich aber die Anzahl der betroffenen Frauen um einiges gestiegen sein.

Bei FGM (Female Genitale Mutilation) wird, je nach Eingriffstyp, die Klitoris an- oder abgeschnitten, die Schamlippen werden entfernt oder die Vagina teils oder ganz zugenäht. Verbreitet ist es vor allem in nord- und westafrikanischen Staaten. So sind in Somalia etwa 98, in Guinea 97, in Ägypten 91 und in Sierra Leone etwa 90 Prozent aller erwachsenen Frauen genital verstümmelt. Aber auch im Irak wird FGM durchgeführt. FGM wird häufig mit Tradition oder Religion begründet. Betroffene haben ihr ganzes Leben mit schweren gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Vaginale Blutungen, häufige Harnwegsinfekte, hohe Komplikationsrisiken bei Geburten bzw. manchmal auch Sterilität treten in der Regel nach solchen Eingriffen auf.

Quelle: http://derstandard.at/2000052014800/Mehr-Frauen-in-Oesterreich-von-Genitalverstuemmelung-betroffen

 

 

 

 

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Gesundheit und Frauen folgende

 

 

 


Anfrage

 

 

1.    Gibt es Statistiken, wie viele Frauen in Österreich genital verstümmelt wurden?

2.    Wenn ja, welche?

3.    Wenn nein, warum nicht?

4.    Aus welchen Ländern stammen die Mädchen bzw. Frauen, bei denen Genitalverstümmelungen festgestellt wurden?

5.    Gibt es in den entsprechenden Communitys seitens ihres Ressorts Aufklärungsprojekte?

6.    Wenn ja, wie viele und wie hoch sind die Kosten hierfür?

7.    Wenn nein, warum nicht?

8.    Wenn nein, von wie viele betroffene Frauen gehen die Schätzungen aus?

9.    Ist es in den letzten Jahren zu Fällen von FGM in Österreich gekommen?

10. Wenn ja, zu wie viele Fälle wurden erhoben?

1.    Ist das BMGF an Projekten zur Bekämpfung von FGM beteiligt?

2.    Wenn ja, um welche Projekte handelt es sich?

3.    Wenn nein, warum nicht?