12291/J XXV. GP

Eingelangt am 09.03.2017
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Anfrage

 

der Abgeordneten Berivan Aslan, Freundinnen und Freunde an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Pyrrolizidinalkaloide in Babytees

BEGRÜNDUNG

 

Pyrrolizidinalkaloide (PA) sind sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe. Bestimmte Pflanzenarten bilden diese Stoffe, um Fraßfeinde abzuwehren. Im Tierversuch zeigen bestimmte PA lebertoxische sowie krebserzeugende und erbgutverändernde Wirkungen. Bei Menschen liegen nur wenige gut dokumentierte Fälle vor. Die Symptomatik betraf in den meisten Fällen die Leber. In Pakistan, Indien und Afghanistan sind Menschen erkrankt, nachdem sie Getreide gegessen hatten, in Jamaika sind Vergiftungsfälle durch sogenannte Buschtees aufgetreten.

Mit PA verunreinigte Kräutertees, schwarzer und grüner Tee sowie Honig sind die Hauptquellen, über die Konsumenten PA aufnehmen können. Die Summe der in Lebensmitteln enthaltenen PA kann sowohl für Kinder als auch für Erwachsene bei längerer Aufnahme gesundheitlich bedenklich sein. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind gesundheitlich gefährdet, denn gerade für sie stellen PAs ein besonderes Risiko dar. Ihr Organismus reagiert ausgesprochen empfindlich auf schädliche Stoffe

Zuletzt sorgte der Bericht über einen Test, der von der deutschen Verbrauchersendung WISO in Auftrag gegeben wurde, für Aufregung und Verunsicherung bei den KonsumentInnen. Getestet wurden insgesamt 17 Kräuter-Babytees. In fünf konnten PAs nachgewiesen werden. Die Belastung eines Baby-Tees erreichte sogar den Richtwert des deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung – der bei einem Erwachsenen auf Dauer nicht überschritten werden sollte.

Die unterfertigenden Abgeordneten stellen daher folgende

ANFRAGE

 

1.    Wurde in Österreich in Verkehr gebrachter Honig und Tee (insbesondere Babytee) auf Pyrrolizidinalkaloide untersucht?

2.    Wenn ja, wann und zu welchem Ergebnis kam die Begutachtung bzw welche Maßnahmen wurden aufgrund der Ergebnisse eingeleitet?

3.    Wenn nein, ist aufgrund der deutschen Untersuchungsergebnisse geplant, auch in Österreich entsprechende Überprüfungen (insbesondere bei Tees für Kleinkinder) durchzuführen?

4.    Planen Sie weitere Schritte, um die Belastung von Lebensmitteln durch Pyrrolizidinalkaloide möglichst gering zu halten?

5.    Wenn ja, welche?

6.    Wenn nein, warum nicht?