12344/J XXV. GP

Eingelangt am 13.03.2017
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Walter Rauch

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Radioaktives Jod in der Luft

 

Folgendes konnte man am 21.02.2017 in der Online-Ausgabe der „Krone“ lesen:

„In mehreren Teilen Europas - darunter in Tschechien, Deutschland und auch Österreich - wurden in den vergangenen Wochen Spuren von radioaktivem Jod gemessen. Es habe sich lediglich um eine "ganz, ganz geringe Menge gehandelt", so Umweltministeriumssprecherin Magdalena Rauscher-Weber am Dienstag. Sie betonte - wie auch Umweltbehörden anderer europäischer Staaten -, dass "zu keiner Zeit Gesundheitsgefahr" bestanden habe. Das Auftauchen des Isotops wirft ebenso Fragen auf wie die Tatsache, dass die Öffentlichkeit erst Wochen später informiert wurde. Die Jod-Belastung war laut Ministerium geringer als die natürliche Strahlenbelastung. Sie sei in einer Einzelmessung nicht nachweisbar, nur in einer Sammelmessung über den Zeitraum von einer Woche. Das Jod könne daher nicht von einem AKW-Unfall stammen, so Rauscher-Weber gegenüber der APA. Das Ministerium stehe jedenfalls in Kontakt mit internationalen Behörden. Die tschechische Strahlenschutzbehörde SJUB äußerte den Verdacht, dass ein Problem bei einem Hersteller von radioaktiven Medikamenten, die bei der Strahlentherapie verwendet werden, der Grund für die erhöhten Werte sein könnte. Spekulationen über einen AKW-Unfall wurden als "Blödsinn" abgetan. Französische Behörden hatten als Erste über Jod-131-Partikel berichtet. Mittlerweile ist aber klar, dass in Norwegen, Schweden und Finnland bereits im Jänner die Strahlung bekannt gewesen war. Da Jod-131 eine sehr kurze Halbwertszeit hat - rund acht Tage - dürfte die Radioaktivität erst vor Kurzem entwichen sein. Britische Medien berichteten, dass die US-Luftwaffe ein Spezialflugzeug vom Typ WC-135 nach England entsandt habe, das radioaktive Partikel in der Atmosphäre messen kann. Demnach gebe es Befürchtungen, dass Russland auf der Doppelinsel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer einen nuklearen Sprengsatz getestet haben könnte.“

(http://www.krone.at/welt/radioaktives-jod-in-der-luft-ueber-europa-unfall-oder-test-story-555294)

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

 

Anfrage

 

1.    Wurden in diesem Fall bereits Messungen des Jodgehalts in der Luft veranlasst?

2.    Wenn ja, wann wurden die Messungen durchgeführt?

3.    Wenn ja, in welcher Form wurden die Messungen durchgeführt?

4.    Wenn ja, wo wurden die Messungen durchgeführt?

5.    Wenn ja, wer hat die Messungen durchgeführt?

6.    Wenn ja, wie lauten die konkreten Ergebnisse (ersucht wird um Auflistung der Messregionen und der Messwerte)?

7.    Wenn nein, warum nicht?

8.    Haben Sie Maßnahmen in dieser Causa gesetzt, um die Gefahren, die von einer (möglicherweise) zu hohen Jod-Belastung ausgehen, abzuwenden?

9.    Wenn ja, um welche konkreten Maßnahmen handelt es sich?

10. Wenn nein, warum nicht?

11. Ist Ihnen bekannt, worauf die erhöhte Jod-Belastung in Österreich zurückzuführen ist?

12. Wenn ja, worauf ist die erhöhte Jod-Belastung zurückzuführen?

13. Kann ausgeschlossen werden, dass diese Causa Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen in Österreich hat?

14. Wenn ja, warum?

15. Wenn nein, warum nicht?

16. Mit welchen nationalen und internationalen Institutionen und Einrichtungen arbeiten Sie in Fällen der erhöhten Jod-Belastung in der Luft zusammen?

17. Haben Sie Zugriff auf die Messergebnisse der US-Luftwaffe bzw. sind Ihnen deren Messergebnisse übermittelt worden?

18. In wie vielen Fällen ist in den letzten fünf Jahren eine erhöhte Jod-Belastung registriert worden und um welche konkreten Belastungen handelte es sich?

19. Welche konkreten Maßnahmen werden Sie ergreifen, um die Bevölkerung und die Umwelt vor den Gefahren, die von radioaktivem Jod in der Luft ausgehen, zu schützen?