12419/J XXV. GP

Eingelangt am 14.03.2017
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Peter Wurm

und weiterer Abgeordneter 

an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz

betreffend Heizkosten steigen enorm

Der kalte Winter treibt die Heizkosten nach oben: Die österreichische Energieagentur rechnet für die österreichischen Haushalte mit Mehrkosten von bis zu 200 Euro pro Jahr.

Insgesamt kommen auf die Haushalte laut Energieagentur Mehrkosten von bis zu 800 Millionen Euro zu. Gehe man davon aus, dass sich der sehr kalte Winter über die gesamte Heizperiode (bis Ende März/April) fortsetze, könne - gegenüber der vorigen Heizperiode - mit einem Plus an Heizgradtagen von etwa 20 Prozent gerechnet werden

Die Heizgradtage sind ein Indikator für den Heizbedarf, der auf Basis einer Tagesmitteltemperatur von kleiner/gleich zwölf Grad Celsius ermittelt wird. Dahinter steckt die Annahme, dass man in einem durchschnittlichen Haus bei einer Außentemperatur von weniger als zwölf Grad heizen muss.

Heizöl und Treibstoffen teurer

Im heurigen Winter seien die Haushalte in doppelter Hinsicht mit kostensteigernden Faktoren konfrontiert: Einerseits sei durch den Kälteeinbruch der Verbrauch erheblich, andererseits fielen bei Treibstoffen und Heizöl Preissteigerungen ins Gewicht. Allein im Jänner lagen die Haushaltsenergiepreise um 6,1 Prozent über Vorjahr und damit auf dem höchsten Stand seit August 2015, geht aus dem von der österreichischen Energieagentur berechneten Energiepreisindex (EPI) hervor.

Sprit verteuerte sich um 14 Prozent, Heizöl um fast ein Drittel (32,7 Prozent). Billiger als vor einem Jahr waren Strom und Gas. Fernwärme war um knapp drei Prozent teurer. Preissteigerungen bei Strom und Gas sind laut Energieagentur nicht ausgeschlossen.

Sanierungen können Kosten langfristig senken

Um langfristig Kosten zu sparen, raten die Experten den heimischen Haushalten, über effizienzsteigernde Maßnahmen wie Sanierungen oder die Anschaffung von effizienteren Geräten nachzudenken. Denn gerade bei steigenden Energiepreisen kommt es insbesondere bei Sanierungen zu deutlich kürzeren Amortisationszeiten.

„Der heurige Winter hat uns gezeigt: Wir können nicht davon ausgehen, dass Kältewellen der Vergangenheit angehören und fossile Energieträger in Zukunft so billig bleiben. Daher ist es sinnvoll, sich zeitig im Frühjahr über Sanierungs- und Effizienzmaßnahmen zu informieren, um für die nächste Heizsaison gerüstet zu sein“, so Energieagentur-Geschäftsführer Peter Traupmann laut Pressemitteilung. „Einfache Sanierungsmaßnahmen, wie die Dämmung der obersten Geschoßdecke, können günstig und oft auch eigenständig durchgeführt werden. Besonders hier ergibt sich bei überschaubarem Aufwand ein merklicher Effekt.“ http://oesterreich.orf.at/stories/2829307/

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an den Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz folgende 

 

Anfrage 

 

  1. Was unternimmt das BMASK gegen die explodierenden Heizkosten?
  2. Gibt es Gespräche mit den Bundesländern über einen Stopp bzw. einen Ausgleich der explodierenden Heizkosten?
  3. Gibt es Gespräche mit der E-Control über einen Stopp bzw. einen Ausgleich der explodierenden Heizkosten?
  4. Werden Sie sich für die Wiedereinführung eines flächendeckenden Heizostenzuschusses für sozial Schwache einsetzen?