12432/J XXV. GP

Eingelangt am 14.03.2017
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Harald Jannach

und weiterer Abgeordneter

an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft

betreffend Auswirkungen des Verbots von Neonicotinoiden

 

Die Europäische Kommission hat sich im Mai 2013 für ein Teilverbot von neonicotinoiden Pflanzenschutzmitteln ausgesprochen und ab 1. Dezember 2013 trat dieses für die drei Wirkstoffe Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam auch in Österreich in Kraft. Darüber hinaus wird die Anwendung von Neonicotinoiden als Beize auf Winterweizen, Winterroggen, Winterdinkel und Wintertriticale verboten, sofern das Erntegut für Lebens- oder Futtermittelzwecke bestimmt ist.

Mehrere Studien wurden dazu erstellt, unter anderem von Easac (http://www.easac.eu/fileadmin/Reports/Easac_15_ES_web_complete_01.pdf) und Greenpeace (http://www.greenpeace.org/france/Global/international/publications/agriculture/2017/neonicotinoid-pesticides.pdf).

Eine Zusammenfassung des Greenpeace-Berichts mit den festgestellten Umweltrisiken hat die Zeitschrift „News“ (https://www.news.at/a/pestizide-studie-7936160) wie folgt erstellt:

 

·         Nicht blühende Kulturpflanzen, die mit Neonicotinoiden behandelt wurden, können die Mortalität bei nützlichen Räuberpopulationen erhöhen.

·         Einmal eingesetzte Neonicotinoide können Böden über Jahre hinweg kontaminieren beziehungsweise sich dort anreichern.

·         Neonicotinoide konnten weiterhin auch im Wasser nachgewiesen werden. Das betrifft unter anderem Teiche, Flüsse, aber auch das Grundwasser.

·         Zahlreiche Wasserinsektenarten reagieren um einiges empfindlicher auf die Pestizide als bei behördlichen Risikobewertungen.

·         Auch nicht landwirtschaftlich genutzte und sich im Umkreis befindliche Pflanzen werden durch die Pestizide belastet. Das bedeutet eine Gefährdung für alle pflanzenfressende Nichtzielinsekten und andere Bestäuber.

·         Studien haben in drei verschiedenen Ländern einen negativen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Neonicotinoiden und den Populationsgrößen von Schmetterlingen, Bienen und insektenfressenden Vögeln nachgewiesen.

 

Das Online-Medium „Watson“ kritisiert die von BASF und Syngenta eigens in Auftrag gegebenen „passenden“ Studien, welche ein positives Bild auf den Gebrauch von Neonicotinoiden werfen sollen (http://www.watson.ch/Schweiz/Wirtschaft/684131319-Bienen-Killer-als-Kassenschlager-%E2%80%93-Chemie-Riesen-k%C3%A4mpfen-vor-Gericht-f%C3%BCr-Pestizide).

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft folgende

 

Anfrage

 

1.    Welche Auswirkungen hat das Verbot von Neonicotinoiden auf die heimische Landwirtschaft?

 

2.    Welche Auswirkungen hat das Verbot von Neonicotinoiden auf den österreichischen Maisanbau und den Mais-Markt?

 

3.    Welche Auswirkungen hat das Verbot von Neonicotinoiden auf die Bienen?

 

4.    Wie viele Studien wurden bislang über den Einsatz bzw. das Verbot von Neonicotinoiden erstellt und von wem?

 

5.    Zu welchen Ergebnissen kamen die einzelnen Studien?

 

6.    Wie haben sich die Mais-Anbauflächen seit dem Verbot der Neonicotinoide entwickelt?

 

7.    Welche alternativen Mittel werden statt den Pflanzenschutzmitteln mit den Wirkstoffen Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam im Gebrauch gegen den Maiswurzelbohrer angewandt?