12789/J XXV. GP

Eingelangt am 26.04.2017
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend FSME-Übertragung durch Rohmilch

 

Dass bestimmte Zeckenarten FSME (Frühsommer Meningoenzephalitis) übertragen, ist bekannt. Forscher haben jedoch nun neue Arten der Übertragung von dem FSME auslösenden Virus entdeckt. Einerseits wurde der Gemeine Holzbock nun ebenfalls als Überträger des Virus bekannt, andererseits wurden erste Fälle von einer Übertragung des FSME durch rohe Ziegenmilch bekannt. In Osteuropa kommen solche Fälle häufiger vor. „In Deutschland sei ein solcher Fall vor dem Sommer 2016 jedoch noch nicht aufgetreten“, erklärte Zecken-Expertin Prof. Dr. Ute Mackenstedt, Leiterin des Fachgebiets Parasitologie an der Universität Hohenheim. Wissenschaftler arbeiten nun daran, den gesamten Übertragungsweg bei den Krankheitsfällen nachzuvollziehen, berichtete Prof. Dr. Mackenstedt. „Zum ersten Mal konnten wir bei diesem Fall die Überträger (Zecken), die Wirtstiere (Ziegen), befallene Lebensmittel wie Ziegenmilch und Rohmilchkäse und die erkrankten Personen untersuchen.“

 

Dabei seien noch viele Fragen offen, so die Parasitologin: „Die vierköpfige Familie nahm Ziegenkäse von dem Hof zu sich, die beiden männlichen Familienmitglieder tranken außerdem Milch und erkrankten.“ Das könne ein Zufall sein oder daran liegen, dass die Männer zusätzlich zum Käse auch Milch zu sich genommen haben. Grund könnten aber auch geschlechtsspezifische hormonelle Unterschiede der beteiligten Personen sein. Doch vor FSME-Erregern in Nahrungsmittel könne man sich schützen, so die Experten bei der heutigen Pressekonferenz. Dr. Rainer Oehme vom Landesgesundheitsamt Stuttgart stellte klar: „Nach gegenwärtigem Kenntnisstand schützt auch eine normale FSME-Impfung vor einer Ansteckung über infizierte Nahrungsmittel.“ Es sei außerdem davon auszugehen, dass bei Milchprodukten aus pasteurisierter Milch keine Ansteckungsgefahr bestehe.

 

(Quelle: https://vet-magazin.at/universitaeten/universitaet-hohenheim/Uebertragung-FSME-Rohmilch.html%20%20am%205 )

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundeministerin für Gesundheit und Frauen folgende

 

 

 

Anfrage

 

1.    Ist dem BMGF die Forschung bekannt?

 

2.    Sind dem BMGF andere Forschungen zu diesem Thema bekannt?

a.    Wenn ja, welche und zu welchem Ergebnis kommen diese?

 

3.    Sind dem BMGF Fälle von FSME Übertragungen in Österreich bekannt?

a.    Wenn ja, welche?

 

4.    Wie viele FSME-Infektionen kamen in den Jahren 2010-2016 in Österreich vor? Bitte um Aufstellung nach Jahr und Ort!

 

5.    Wie viele der Infizierten waren gegen FSME geimpft?

 

6.    In welchen Gebieten wurden bislang Zecken, die als FSME Überträger agieren, bemerkt?