12828/J XXV. GP

Eingelangt am 27.04.2017
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ANFRAGE

 

 

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Skandalfleisch geht um die halbe Welt

 

Wie der „Kurier“ online berichtete, wurde Brasilien von einem Fleischskandal erschüttert. Als einer der größten Fleischexporteure weltweit liefert Brasilien auch in die EU. Nun wurden 20 Menschen festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen, Gammelfleisch und Schweinsköpfe unter frisches Fleisch gemischt zu haben um es noch verwerten zu können.

 

Österreich hat im Jahr 2016 um 17 Millionen Euro Fleisch aus Brasilien gekauft, zwölf Millionen davon entfallen auf Rindfleisch. Der größte Teil ging als Steak an Restaurants und Großküchen. Auch Hühnerfleisch wurde in großen Mengen aus Brasilien exportiert. Ernst Stocker, Geschäftsführer von Wiesbauer Gourmet Gastro, glaubt, dass der Skandal aufgebauscht wird: "Laut den Angaben unseres Importeurs sind ein Schlachthof und zwei Wurstbetriebe vom Skandal betroffen – und alle drei haben keine Zulassung für den Export in die Europäische Union.“

 

"Schweinefleisch kommt übrigens keines aus Brasilien nach Österreich. "Weil es keine Schweinfleischabkommen mit der EU gibt", erklärt Johann Schlederer, Chef der österreichischen Schweinebörse. Österreich importiert jedoch jährlich Fleisch im Wert von 929 Millionen Euro, mehr als die Hälfte davon aus Deutschland und Holland. Branchenkenner schließen nicht aus, dass darunter auch Ware aus Brasilien ist, die in Europa verarbeitet wurde. Gerade bei Fertigprodukten sei die Herkunft einzelner Zutaten kaum nachvollziehbar.

(Quelle: https://m.kurier.at/wirtschaft/skandal-um-fleisch-geht-um-die-halbe-welt/253.256.481 )

 

 

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundeministerin für Gesundheit und Frauen folgende

 

Anfrage

 

1.    Ist dem BMGF das Problem bekannt?

 

2.    Ist Ihren Informationen zufolge Österreich von dem Skandal betroffen?

3.    Wie viele Fälle von verdorbenen Fleisch sind in den letzten Jahren (2010-2016) bei Proben aufgekommen?

 

4.    Wie viele Krankheitsfälle sind in den Jahren 2010-2016 bekannt, die von dem Verzehr von verdorbenen Fleisch herführen?

 

5.    Wie viele Todesfälle sind in den Jahren 2010-2016 bekannt, die von dem Verzehr von verdorbenen Fleisch herführen?

 

6.    Welche Maßnahmen treffen Sie, um den Konsumenten bewusst zu machen, auf bessere Haltungsbedingungen der Tiere zu achten, auf Regionalität und auf Qualität des Fleisches und damit auch bereit zu sein, einen höheren Preis zu zahlen?