13133/J XXV. GP

Eingelangt am 16.05.2017
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ANFRAGE

 

der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter 

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend ELGA als PDF-Müllhalde

ORF On berichtet am 4.5.23017:

Ärzte: ELGA „sieht aus wie PDF-Müllhalde“

Die Steiermark war eines der ersten Bundesländer, in denen der Elektronische Gesundheitsakt (ELGA) getestet wurde. Ein fixes Datum für den österreichweiten Systemstart gibt es zwar noch nicht - sehr wohl aber heftige Kritik von Spitalsärzten.

Patientendaten sind meist an mehreren Stellen gespeichert, ELGA soll all diese Daten vernetzen. Dabei kann jeder Patient ELGA für sich ablehnen, einzelne Befunde löschen und kontrollieren, wer in seine Daten eingesehen hat. Laut Karlheinz Kornhäusl, dem Sprecher der steirischen Spitalsärzte in der Ärztekammer, ist ein System, mit dem der Arzt am Computer jederzeit auf die gesamten Krankendaten seines Patienten zugreifen könne, wichtig und gut - allerdings würde ELGA genau das nicht bieten, sondern schwere Mängel aufweisen.

„Nicht einmal eine Suchfunktion“

Kornhhäusl konkretisiert: „Im Augenblick schaut die ELGA aus - ich kann es leider nicht anders sagen - wie eine PDF-Müllhalde. Das heißt nichts anderes, als dass wir unzählige Dokumente im PDF-Format haben, die einfach aneinandergereiht sind. Es gibt nicht einmal eine Suchfunktion, die wir dringend brauchten, um zum Beispiel nach Erkrankungen, Operationen oder auch lebensbedrohlichen Allergien zu fragen.“

Im Spital würde das Abfragen von ELGA-Daten oft aufhalten, statt zu helfen: „Angekündigt war, dass es möglich ist, Links und Dateien in Millisekunden zu öffnen. Die Realität zeigt - das habe ich selbst erlebt, aber auch im Gespräch mit Kollegen erfahren -, dass es 30 bis 35 Sekunden, bis zu eine Minute dauert, bis man Dokumente öffnen kann“, so Kornhäusl.

Zusammenarbeit für Ärzte möglich

Der Mediziner schlussfolgert: „Dass das bei unserem Spitalsalltag, wo die Patientenzahlen nach oben schnellen, die Ambulanzen übergehen, nicht sehr hilfreich ist, ist natürlich klar.“ Nun fordern die Ärzte technische Verbesserungen an ELGA. Laut Kornhäusl wären sie auch gerne dazu bereit, gemeinsam mit den Technikern an Änderungen zu arbeiten. http://steiermark.orf.at/news/stories/2839156/

 

 

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen folgende 

Anfrage

1)    Wie beurteilen Sie die Kritik der Spitalsärzte aus der Steiermark betreffend ELGA?

2)    Welche Maßnahmen werden gesetzt, um ELGA auf der Grundlage der Kritik der Spitalsärzte aus der Steiermark zu reformieren?

3)    Welche Kosten sind durch den Testbetrieb von ELGA bisher entstanden?

4)    Wann schätzen Sie, dass ELGA in den Regelbetrieb übergeführt werden kann?