13579/J XXV. GP

Eingelangt am 08.06.2017
Dieser Text wurde elektronisch übermittelt. Abweichungen vom Original sind möglich.

Anfrage

 

der Abgeordneten Gerald Loacker, Kolleginnen und Kollegen

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend Unterschiede bei der Honorierung von Kassenärzten im Bereich Psychiatrie

 

Im österreichischen Gesundheitssystem wird die Vergütung von Ärzten für unterschiedliche ärztliche Leistungen in einem Vertrag mit den einzelnen Krankenkassen festgehalten. Diese Verträge und die damit verbundene Honorierung von Ärzten durch die Krankenversicherung ist dabei in Österreich in jeder Krankenkasse unterschiedlich hoch und unterscheidet sich auch nach der jeweiligen Fachrichtung der Ärzte. So kann es vorkommen, dass die BVA einem Arzt eine bestimmte Leistung besser honoriert als beispielsweise die Wiener Gebietskrankenkasse.

Zudem bestehen noch zahlreiche Unterschiede bei den verschiedenen Fachrichtungen. Darüber hinaus sind Tarife und Honorarordnungen der Krankenkassen unterschiedlich strukturiert und daher schwer vergleichbar. Für die bei den Krankenkassen pflichtversicherten Beitragszahler_innen ist es jedoch von Interesse, zu erfahren, wie viel ihr Arzt letztendlich an einer Leistung verdient und auch, warum hier die Tarife und Honorare der Krankenkassen für dieselbe Leistung des Arztes so unterschiedlich ausfallen.

Aus diesem Grund stellen die unterfertigten Abgeordneten nachstehende

 

Anfrage:

1.    Wie war der Stand der Tarife bzw. Honorare für folgende Leistungen im Bereich der Psychiatrie/Psychologen zum 1. Januar 2017? (bitte getrennt nach Krankenversicherungsträger und in Euro, bzw. ggf. entsprechendes Punktesystem umgerechnet in Euro mit Angabe der jeweiligen Positionsnummer im Honorarkatalog)

a.    Erste Sitzung

b.    Diagnostische Anamnese

c.    Psychiatrische Diagnostik und Intervention

d.    Befundbericht


2.    Wie war der Stand der Tarife bzw. Honorare für folgende Leistungen im Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie zum 1. Januar 2017? (bitte getrennt nach Krankenversicherungsträger und in Euro, bzw. ggf. entsprechendes Punktesystem umgerechnet in Euro mit Angabe der jeweiligen Positionsnummer im Honorarkatalog)

a.    Erste Sitzung

b.    Diagnostische Anamnese bzw. Diagnostische Abklärung und Untersuchung

c.    Psychiatrische Diagnostik und Intervention

d.    Neurologischer Status bei kinder- und jugendpsychiatrischen Patientinnen/Patienten

e.    EEG bei psychiatrisch auffälligen Kindern

3.    Welche Leistungen im Bereich der Psychiatrie bzw. der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind gedeckelt? (bitte getrennt nach Krankenversicherungsträger)

4.    Warum variieren die Tarife bzw. Honorarordnungen der einzelnen Krankenkassen teilweise so stark?

5.    In welchen zeitlichen Abständen erfolgt die tatsächliche Verrechnung der Kassen mit den Ärzten?

6.    Wie sorgt das BMGF dafür, dass die Gebietskrankenkassen nicht zu einem unattraktiven Vertragspartner der Ärzte werden, wenn die Honorare in anderen Kassen deutlich höher ausfallen?

7.    Ist es aus Sicht des BMGF und des Hauptverbandes bei den derzeit geltenden Tarifen und Honoraren für alle Kassenvertragsärzte problemlos möglich, kostendeckend zu arbeiten bzw. einen Gewinn zu erzielen, ohne das Angebot um private Leistungen ergänzen?