13766/J XXV. GP

Eingelangt am 29.06.2017
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Anfrage

 

 

der Abgeordneten Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend  Wiener Spitalskonzept

Gröbere Probleme für Wiener Spitalskonzept

Das vor einem Jahr präsentierte „Spitalskonzept 2030“ steht offenbar vor erheblichen Schwierigkeiten. So wurde unter anderem die geplante Zusammenlegung aller Augenabteilungen in der Rudolfstiftung vorerst aufgeschoben.

Es gäbe zu wenig Platz in der Rudolfstiftung wegen eines fehlenden Zubaues, sagen Insider. Das ist offenbar der Grund, weshalb vorerst bei den Augenabteilungen des Krankenanstaltenverbundes (KAV) alles beim Alten bleibt. Eigentlich hätte die Zusammenlegung schon Ende 2016 beginnen sollen.

Nur aufgeschoben sei sie, wird seitens des KAV versichert. Fix sei jedoch, dass das Donauspital seine Augenabteilung in verkleinerter Form nun doch behalten wird. Die restlichen weiter bestehenden Augen-Abteilungen sollen sich vorerst stärker vernetzen, was sie laut Insidern aber ohnehin schon seit Jahren machen.

 

Probleme betreffen auch Dermatologie

Probleme könnte es zudem bei der geplanten Zusammenlegung der Dermatologie-Abteilungen, ebenfalls in die Rudolfstiftung, geben. Denn auch für die wäre dort ohne Zubau kein Platz. In dem Zubau sollten laut Plan Operationssäle untergebracht werden. Doch der Zubau wäre laut Kritikern nur schwer umsetzbar.

Denn im Innenhof der Rudolfstiftung fehle aufgrund der Tiefgarage die nötige Statik. Auf einem anderen, kleineren Areal befindet sich wiederum der Betriebskindergarten, der umgesiedelt werden müsste. Eine Ausschreibung des Projekts gibt es ebenfalls noch nicht. Eine weitere für vergangenen Jänner geplante Übersiedlung der Urologie vom Krankenhaus Hietzing ins Wilhelminenspital soll ebenfalls wegen fehlender Räumlichkeiten auf Eis liegen.

Konzept sieht Schwerpunktzentren vor

In den kommenden Jahren sollte ursprünglich das „Spitalskonzept 2030“ die medizinische Landschaft in Wien signifikant umgestalten. Es war das Hauptprojekt der ehemaligen Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely (SPÖ). Der KAV setzt dabei auf ein aus drei Regionen bestehendes Konzept mit weniger Krankenhäusern - und auf Schwerpunktzentren. Die Versorgung der Stadt wird künftig in Regionen eingeteilt, in denen jeweils zwei „Partnerspitäler“ zur Verfügung stehen.

Im Westen sind dies das Krankenhaus Hietzing und das Wilhelminenspital, in der Region Nord/Ost das Donauspital und das in Bau befindliche Krankenhaus Nord sowie im Süden das Kaiser-Franz-Josef-Spital und die Rudolfstiftung. Die Leistungsangebote sollen, so hieß es, aufeinander abgestimmt werden und sich ergänzen. Eine Ausnahme - da auch relevant für die überregionale Versorgung - bleibt das Allgemeine Krankenhaus(AKH). Die Universitätsklinik bleibt in vollem Umfang bestehen. Inwieweit dieses Konzept durch die jüngsten Schwierigkeiten beeinflusst wird, ist vorerst offen. http://wien.orf.at/news/stories/2850611/

 

Die unterzeichneten Abgeordneten stellen daher an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen folgende 

 

Anfrage

 

1.       Welche Auswirkungen hat das Scheitern des Wiener Spitalkonzepts 2030 auf die Versorgung mit Krankenanstaltenleistungen auf die Wiener Bevölkerung und die Wiener Touristen?

2.       Wie beurteilen Sie die Zukunft des Leistungsangebotes der Gesundheitsversorgung der Wiener Bevölkerung insbesondere im Zusammenhang mit den im Artikel von Orf.on geschilderten Zusammenlegungen von Fachabteilungen in den Wiener Krankenanstalten?

3.       Welche gesetzlichen Maßnahmen sind geplant bzw. bestehen bereits jetzt, um hier Abhilfe zu schaffen bzw. dem Land Wien entsprechende Vorgaben zu machen, um hier eine Gesundheitsversorgung weiterhin aufrecht zu erhalten?