14070/J XXV. GP

Eingelangt am 20.09.2017
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ANFRAGE

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend 400.000 Patienten nahmen unwissend an Studien teil

 

Wie die Krone berichtete, haben offenbar in den letzten Jahren Hunderttausende Menschen in Österreich an Medikamentenstudien teilgenommen, ohne überhaupt davon zu wissen. Laut Pharmaindustrie sei es das Ziel gewesen, unter anderem Nebenwirkungen von Präparaten festzustellen. Mehr als 400.000 Patienten seien laut ORF betroffen. Alle hätten unwissentlich an Medikamentenstudien teilgenommen. Zwar dürfte es sich dabei stets um bereits regulär zugelassene Präparate gehandelt haben, doch eine Information, dass dabei zusätzliche Daten erhoben wurden, blieb aus.

Viele der sogenannten Anwendungsstudien hätten kaum einen wissenschaftlichen Wert, sagen Kritiker. Vielmehr gehe es um eine Rechtfertigung für die Pharmaindustrie, Studienhonorare an Ärzte auszubezahlen, die den Verkauf ihrer Medikamente fördern. Stimmt nicht, kontert die Pharmabranche. Ziel sei vielmehr, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen der Präparate festzustellen. Dass dabei der Patient nicht informiert wird, sei allerdings so nicht tragbar, wurde von Experten argumentiert. Sie fordern, dass Studienteilnehmer auch entsprechend informiert werden.

(Quelle: http://www.krone.at/oesterreich/400000-patienten-nahmen-unwissend-an-studien-teil-medikamente-getestet-story-581189)

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen folgende

Anfrage

1.    Ist Ihnen der Fall bekannt?

2.    Wie viele Patienten waren davon betroffen?

3.    Wurden die betroffenen Patienten von der Teilnahme mittlerweile informiert?

4.    Wie viele Ärzte haben sich an der Studie beteiligt?

5.    Welche Folgen hat dies für die behandelnden Ärzte?

6.    Wie oft werden bereits zugelassene Medikamente getestet?

7.    Wurde bereits ein Fall bekannt, wo ein Medikament nach dem zweiten Test vom Markt genommen wurde, weil die Nebenwirkungen zu stark waren?

8.    Welches Honorar bezahlen die Pharmafirmen für diese Anwendungsstudien den Ärzten?

9.    Welche Maßnahmen werden Sie treffen, um für mehr Transparenz zu sorgen?