14082/J XXV. GP

Eingelangt am 20.09.2017
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ANFRAGE

 

des Abgeordneten Josef A. Riemer

und weiterer Abgeordneter

an die Bundesministerin für Gesundheit und Frauen

betreffend massive Gefährdung des Schmetterling-Vorkommens in Österreich

 

Wie aus dem Bericht „Ausgeflattert II“ in der im Mai 2017 veröffentlichten Broschüre der REWE-Stiftung „Blühendes Österreich“ hervorgeht, gehören Schmetterlinge zu den am meisten bedrohten Tierarten in Österreich.

Von den rund 4.070 heimischen Schmetterlingsarten zählen 208 zu den Tagfaltern. Im Europavergleich liegt Österreich damit an der Spitze, was vor allem an den abwechslungsreichen Landschaften liegt. In Niederösterreich findet man mit 3.511 fast so viele unterschiedliche Arten wie in der Gesamten Bundesrepublik (3.600). Aber besonders in Ost-Österreich dezimieren sich die Zahl und Artenvielfalt dramatisch. 51,6 Prozent aller Tagfalter in Österreich gelten als gefährdet, zwei Prozent der Arten sind bereits ausgestorben. Von den Nachtfalterarten sind 40,3 Prozent gefährdet und schon vier Prozent ausgestorben. Vor allem Pestizide, Klimawandel und Verbauung reduzieren die Zahl der Falter.

Ähnlich wie Bienen und Hummeln zählen Schmetterlinge zu den wichtigsten Bestäubern - ohne sie keine Blumenwiese, Apfelernte oder Kürbispracht. „Der erschreckende Rückgang der Artenvielfalt, vor allem außerhalb von Schutzgebieten, zeigt unseren Umgang mit Ressourcen auf Kosten der künftigen Generationen. Alleine in Wien sind 17% der Tagfalterarten bereits ausgestorben.

(Quelle: https://www.ots.at/redirect/ausgeflattert2);(http://www.kleinezeitung.at/oesterreich/5222290/Ausgeflattert_Heimische-Schmetterlinge-aehnlich-gefaehrdet-wie-Bienen )

 

In diesem Zusammenhang richten die unterfertigten Abgeordneten an die Bundeministerin für Gesundheit und Frauen folgende

 

Anfrage

 

 

1.    Wurde das BMGF bereits über die Herausgabe der zweiten Auflage der Broschüre „Ausgeflattert II“ informiert?

 

2.    Welche Stellungnahme gibt es seitens des BMGF bezüglich des drastischen Rückgangs der Schmetterlingsarten in Österreich?

 

3.    Welche Maßnahmen werden seitens des BMGF getroffen, um das artenreiche Schmetterlings-Vorkommen in Österreich zu erhalten und dem Aussterben der Artenvielfalt präventiv entgegenzuwirken?

 

4.    Gibt es seitens des BMGF Schätzungen, wie viele weitere Schmetterlingsarten in den kommenden 20 Jahren in Österreich auszusterben drohen?

a.    Falls ja, wie viele?

b.    Gibt es dazu auch artenspezifische Maßnahmen, um deren Erhalt zu sichern?

c.    Falls ja, welche?

 

5.    Wie viele Projekte wurden seitens des BMGF in den letzten fünf Jahren unterstützt, um die Artenvielfalt der heimischen Schmetterlinge aufrecht zu erhalten?

 

6.    Gibt es weitere heimische Insektengruppen, die vom Aussterben besonders bedroht sind?

a.    Falls ja, wie viele weitere Insektengruppen gibt es?

b.    Falls ja, um welche Insektengruppen, die in Österreich vom Aussterben bedroht sind, handelt es sich dabei?