Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll3. Sitzung / Seite 30

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und die Schaffung neuer Arbeitsplätze durch Unternehmen zu erleichtern, werden viele in Massenkursen zwischengeparkt und staatlich geförderte, subventionierte Billigjobs auf Zeit geschaffen. Qualifizierte und eigenverantwortliche junge Menschen jedoch fin­den in Kombination mit wirtschaftsfördernden Maßnahmen definitiv schnell eine geeig­nete Arbeit, oder sie schaffen sich eine.

Wir sollten diese Chance nicht vergeben, dass junge Menschen auch in der Lage sind, sich eigene Arbeit zu schaffen. Deshalb gibt es auch in Österreich nicht den geringsten Grund, sich zurückzulehnen. Das brennende Problem der Jugendarbeitslosigkeit ist ein gesamteuropäisches, damit auch ein österreichisches, und es greift rasch um sich. Es ist eine doppelte Tragödie: Jugendarbeitslosigkeit bedeutet nicht nur enttäuschte Hoff­nungen und zerstörte Zukunftsperspektiven, sondern ist auch der ideale Nährboden für Populisten und radikale Bewegungen, die einfache Lösungen versprechen, diese Ver­sprechungen jedoch nie erfüllen und damit nachhaltigen und gravierenden Schaden anrichten.

NEOS, das Neue Österreich und das Liberale Forum fordert daher: Statt geschönter Statistiken und übertriebenem Eigenlob braucht es zukunftsfähige Maßnahmen. Es ist die Aufgabe der Politik, den Jungen die Angst zu nehmen und Hoffnung zu geben. Es ist die Aufgabe der Politik, Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass jede und jeder ein erfolgreiches und geglücktes Leben nach den eigenen Vorstellungen führen kann.

Wir von NEOS und dem Liberalen Forum stehen dafür zur Verfügung. Packen wir es an, und zwar jetzt und richtig! Das österreichische Erfolgsmodell – und das duale Mo­dell ist ein Erfolgsmodell – soll auch den nächsten Generationen ein Begriff bleiben, denn wir werden an unseren Taten gemessen werden und nicht an schönen Worten. – Hvala lepa. (Beifall bei NEOS-LIF.)

9.59


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Es gelangt nun Frau Abgeordnete Kucharowits zu Wort. – Bitte.

 


9.59.34

Abgeordnete Katharina Kucharowits (SPÖ): Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr Minister! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Zuseherinnen und Zuseher auf der Galerie oder auch vor den TV-Geräten! Bevor ich mit meiner Re-de beginne, möchte ich mit einer Zahl aufräumen, die vom Kollegen Strache vorhin in seiner Rede erwähnt wurde. Das ist wieder einmal die typische FPÖ-Panikmache.

Strache spricht von mehr als 72 000 jungen Leuten, die arbeitslos sind. – Faktum ist, dass es 42 000 sind. Es wurden also in der letzten halben Stunde 30 000 junge Leute mehr durch die FPÖ in die Arbeitslosigkeit getrieben. Dem ist nicht so! (Abg. Kickl: Peinlich ist das Desaster mit den Zahlen!) Nichtsdestotrotz: Jeder und jede Jugendli­che, der oder die in Österreich arbeitslos ist, ist einer und eine zu viel. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

„Jugendbeschäftigung: Vorbild Österreich“ – das ist das Thema unser heutigen Aktuel­len Stunde am Tag der Kinderrechte. Viele werden jetzt womöglich denken, schöner Titel, aber was steckt eigentlich dahinter? – Geschätzte Damen und Herren, aus mei­ner Sicht die Grundlage und das Fundament für eine funktionierende Gesellschaft, aber auch für die Zukunft jeder und jedes Einzelnen. Stellen Sie sich vor, Sie wachsen in einem Land auf, in dem es egal ist, welche Schule Sie besucht haben, welche Aus­bildung Sie gemacht haben, ob eine Lehre oder auch ein abgeschlossenes Studium: Sie finden einfach keinen Job. Das ist nicht von mir frei erfunden oder überzeichnet, sondern Lebensrealität für viele Europäerinnen und Europäer. (Abg. Kickl: Da ist es praktisch, wenn man nach Österreich fahren kann, aus dem Osten zum Beispiel!)

 


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