Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll23. Sitzung / Seite 25

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betriebe, vor allem die Familienunternehmen, denn die haben es besonders schwer, und für alle arbeitenden Menschen in unserem Land. Das Geld, das wir für Soziales ausgeben können, kommt von genau diesen Menschen, die Risiken eingehen, die arbeiten und die sich nicht entmutigen lassen. (Beifall beim Team Stronach sowie des Abg. Strolz.) Auf diese Menschen zählt die gesamte Gesellschaft.

Ich bedanke mich ausdrücklich bei Ihnen. Und: Halten Sie durch, eines Tages wird diese Regierung abgewählt! (Beifall bei Team Stronach und FPÖ. – Ruf bei der ÖVP: Aber ihr auch!)

9.52


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Herr Klubobmann Dr. Strolz gelangt nun zu Wort. – Bitte.

 


9.52.23

Abgeordneter Mag. Dr. Matthias Strolz (NEOS): Guten Morgen, Frau Präsidentin! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen auf der Regierungsbank! Liebe Abgeordneten­kollegen und -kolleginnen! Liebe Bürgerinnen und Bürger vor dem Fernsehschirm, am Laptop, hier auf den Rängen! Andreas Schieder, ich möchte zuerst auf deine Ausführungen zum Thema Zahnspange eingehen, weil ich es schlichtweg nicht als fair empfinde, wie wir bei dieser Thematik abgekanzelt werden. (Oh-Rufe bei der ÖVP. – Abg. Lopatka: Mein Gott!) Sie waren bisher nicht bereit, unsere Argumente anzu­hören. Vielleicht sind Sie heute bereit, unsere Argumente anzuhören.

Ich kann Ihnen berichten, ich habe selbst schiefe Zähne gehabt. Ich weiß, dass das eine Stigmatisierung bedeutet. (Heiterkeit bei der ÖVP.) Und wenn Sie heute lachen, dann haben Sie nichts verstanden. Okay?

Natürlich ist das ein Thema. Und wenn der Gesundheitsminister sagt: Man soll nicht am Gesicht und am Gebiss der Menschen das Einkommen der Eltern ablesen können!, dann bin ich sehr dafür. Ich habe selbst schiefe Zähne gehabt, und meine Eltern haben nicht das Geld in die Hand genommen, damit diese gerade gestellt werden konnten. (Abg. Wöginger: Wieso habt ihr dagegen gestimmt?) – Hören Sie mir jetzt einmal zu, oder was ist los? Darf ich es Ihnen erzählen? – Dann müssen Sie mir zuhören. Die Qualität des Zuhörens wäre eine, die man üben kann.

Ich habe mit 30 Jahren dann schlussendlich selbst in eine Zahnspange investiert. Das heißt, ich bin sehr dafür.

Und ich kann mich auch noch erinnern, dass ich als Jugendlicher damals – das werde ich mein Leben lang nicht vergessen – einen Gastkommentar von Elfriede Jelinek gelesen habe, in dem sie Jörg Haider – den kann man mögen oder nicht – damals abgekanzelt hat, weil er schiefe Zähne hatte. Und ich habe mir gedacht: Was für eine „schiache“ Herangehensweise an andere Menschen ist denn das? Und das von einer Person, von der ich an und für sich sonst viel gehalten habe.

Und ich habe mir geschworen, wenn ich Geld habe, werde ich meine Zähne gerade stellen lassen. Ich habe es mit 30 Jahren gemacht, als ich Geld hatte.

Ich wünsche jedem Kind in Österreich, das schiefe Zähne hat, dass man das macht. Aber solange wir Zahnspangen auf Pump finanzieren, nämlich unter Aufnahme neuer Schulden, sage ich Ihnen ganz klar: Bei den Kindern von Herrn Faymann, bei den Kindern von Herrn Spindelegger, bei den Kindern von Herrn Strolz oder von Frau Strolz und von allen, die ähnlich gut verdienen, muss das nicht der Staat zahlen. Da sollen die Eltern diese Zahnspangen zahlen. Okay? (Beifall bei NEOS und Team Stronach.)

 


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