Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll30. Sitzung / Seite 283

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

derung einen fundierten Wissensgrundstock und erhöht auch die Chancen auf einen qualitativ höherwertigen Schulabschluss.

Der Sprachförderung muss ein besonderer Wert beigemessen werden, denn wir brau­chen für ein gutes Zusammenleben eine gemeinsame Sprache. Je früher unsere Schü­lerinnen und Schüler gefördert werden, desto bessere Bildungs- und Jobchancen ha­ben sie in ihrem weiteren Leben. Daher finde ich es äußerst begrüßenswert, dass nun diese Maßnahme um zwei weitere Jahre bis Ende des Schuljahres 2015/2016 verlän­gert wird. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)

21.20


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Nun gelangt Herr Abgeordneter Dr. Huainigg zu Wort. – Bitte.

 


21.21.01

Abgeordneter Dr. Franz-Joseph Huainigg (ÖVP): Frau Präsidentin! Frau Ministerin! Hohes Haus! Ich spreche heute ein bisschen mit einer stockenden Stimme. Das ist nicht deshalb so, weil es mir den Atem angesichts der Namensänderung von SPZ in Zentrum für Inklusiv- und Sonderpädagogik genommen hat, sondern deswegen, weil ich ein neues Beatmungsgerät habe und ja auch Mensch und Maschine erst richtig zu­sammenspielen müssen.

Wahrscheinlich ist es auch in der Inklusions- und in der Sonderpädagogik genauso: zwei verschiedene Modelle, die aber zusammengeführt gehören. Insofern ist auch die­se Namensänderung ein äußeres Zeichen, aber auch ein Aufruf an die SPZs, sich wei­terzuentwickeln in Richtung gemeinsamen Unterricht. Im Rahmen einer Studie in Deutschland hat sich gezeigt, dass behinderte Kinder in der gemeinsamen Klasse am besten gefördert werden. Eine Umstellung ist aber nur Schritt für Schritt erfolgreich, so wie in Reutte in Tirol – das Beispiel wurde genannt –, wo es vier Jahre gedauert hat.

Ein anderes Beispiel zeigt sich derzeit in Wien, wo die Sonderschule Am Himmel in eine Inklusionsschule umgewandelt wird, und das verunsichert die Eltern, wenn es von heute auf morgen passiert. Sie haben berechtigte Angst, dass die behinderten Kinder dann nicht mehr im Regelschulsystem aufgenommen werden oder dass sie eine schlechtere Förderung bekommen.

Deswegen ist es wichtig, diese Weiterentwicklung der SPZs zu fördern. Und ich möch­te Sie, Frau Ministerin, ersuchen und anregen, dass man im Ministerium eine fixe Ar­beitsgruppe einrichtet, mit Beiziehung von ExpertInnen der Wissenschaft und der Pä­dagogik, aber auch von Elternvertretern und Vertretern von Behindertenorganisationen, denn so eine Weiterentwicklung braucht Diskussion, muss gut geplant sein. – Danke. (Beifall bei ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS.)

21.24


Präsidentin Mag. Barbara Prammer: Zu Wort gelangt nun Frau Abgeordnete Gusen­bauer-Jäger. – Bitte.

 


21.25.34

Abgeordnete Marianne Gusenbauer-Jäger (SPÖ): Werte Präsidentin! Frau Ministe­rin! Hohes Haus! Die bisherige Diskussion hat deutlich zum Ausdruck gebracht, welche Funktion sonderpädagogische Zentren haben. An jenen Schulen, die nicht Sonder­schulen sind, stellen sie sonderpädagogische Maßnahmen bereit und koordinieren die­se. Somit dienen diese Zentren der Umsetzung von Inklusivmaßnahmen für Schülerin­nen und Schüler mit sonderpädagogischem Bedarf.

Es ist daher im Sinne der Sache nicht nur naheliegend, sondern auch ein wichtiges Zeichen nach außen für mehr Inklusion, dass die sozialdemokratische Fraktion ge­meinsam mit der ÖVP folgenden Antrag einbringt:

 


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite