Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 51

HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite

dern, mit den Präsidentinnen und Präsidenten der Landesschulräte und des Stadt­schulrates auf die Situation jetzt im Herbst vorzubereiten, sodass alle Kinder willkom­men sind und jedes Kind auch das bekommt, was es benötigt.

Wir haben mit den Organen der Schulaufsicht natürlich Konferenzen darüber abgehal­ten, was es jetzt besonders braucht, daher ist dieser Schulstart so ruhig und gut über die Bühne gegangen. Und wenn wir die knapp 6 000 Kinder, die zusätzlich im System sind – etliche sind schon im vorigen Schuljahr dazugekommen, einige kommen jetzt neu dazu –, betrachten und das umlegen, so ist das genau ein Kind pro Schule, sym­bolisch gerechnet. Es sind nicht einmal um 1 Prozent mehr Kinder in unseren Schulen, und dass das verkraftbar ist, das stellt ja wohl niemand von Ihnen und auch sonst nie­mand außer Zweifel.

Und doch ist es, so glaube ich, wichtig zu sagen, was es jetzt an Unterstützung für die PädagogInnen braucht. Lassen Sie mich diesbezüglich sagen, dass ich sehr froh bin, dass die Bundesregierung einen Integrationstopf, also frisches Geld, zur Verfügung stellt, damit die Unterstützung an den Schulen gewährleistet ist, damit auch neue We­ge beschritten werden können. Ich möchte Ihnen zwei Projekte, die von meinem Res­sort kommen werden, ganz kurz erläutern.

Zum einen ist es so, dass wir mobile interkulturelle Teams in den Bundesländern benö­tigen, die sehr flexibel agieren. Diesbezüglich gibt es schon viele Anfragen von Schul­psychologInnen oder freien PsychologInnen, von SchulsozialarbeiterInnen, freien So­zialarbeiterInnen, von Menschen, die einschlägige Erfahrungen und Ausbildungen ha­ben, die da mitarbeiten wollen. Und genau in dieser Flexibilität – was braucht welche Region?, denn in einer Schule kommen vielleicht 35 Flüchtlingskinder auf einmal, in ei­ner anderen nur drei, und da wird es unterschiedliche Antworten brauchen – liegt die Stärke. Genau dieses Projekt ist jetzt fertig konzipiert, in einer guten Zusammenarbeit mit der österreichischen Schulpsychologie, wodurch sehr mobil und sehr flexibel agiert werden kann und diese mobilen Unterstützungsteams jetzt auch entsprechend einge­setzt werden können.

Da geht es nicht nur um die Unterstützung in der Schule selber, da geht es auch um Sprachbarrieren, die überwunden werden müssen, in Richtung der Eltern. Da geht es auch darum, wie man einen Elternabend vorbereitet, sodass sich auch die Eltern der Kinder, die unsere Sprache noch nicht beherrschen, trauen, dorthin zu kommen, dass diese auch die Sicherheit haben, dass sie erstens verstanden werden und dass es zweitens zu keinen Kommunikationsproblemen kommt, denn der Großteil an Missge­schicken in der Interaktion zwischen Menschen passiert oft, weil man nicht verstanden wird. Genau dem sollen diese Teams entgegenwirken. Vielleicht gehen diese Teams so­gar in die Familien hinein, dorthin, wo die Menschen, die hierhergeflohen sind, wohnen.

Ich bin darüber hinaus der Auffassung, dass unsere Erstaufnahmezentren eine Brü­ckenfunktion haben sollen, was die Beschulung der Kinder betrifft, aber keinesfalls eine Dauerlösung sein dürfen, denn ich glaube, dass es wichtig ist, dass Kinder einen stän­digen Aufenthaltsort haben, dass sie eine geborgene Umgebung benötigen, und das kann es nicht geben, wenn man zu lange in einem Erstaufnahmezentrum ist. Dort kann man maximal Spracherwerb anbieten, aber keine Schule installieren. (Beifall bei der SPÖ.)

Daher finde ich es wirklich bemerkenswert, welche Wege insgesamt in den einzelnen Bundesländern beschritten werden. Ich nehme ein Beispiel heraus, nämlich die „Neu-in-Wien-Kurse“. Jedes Kind hat eine Klasse, hat eine Umgebung, hat eine Gruppe an Gleichaltrigen, wo es sich daheim fühlt, aber trotzdem ist es wichtig, dass man Kinder herausnimmt und dass man ihnen das, was wir an Kulturtechniken haben, das, was wir generell zwischen Männern und Frauen leben, wie wir miteinander umgehen, Burschen


HomeSeite 1Vorherige SeiteNächste Seite