Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll91. Sitzung / Seite 65

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kurse, das Verlassen des Dogmas des reinen Team Teachings, das die Neue Mittel­schule bisher ausgemacht hat, hin dazu, dass man sagt, okay, man kann die Wertein­heiten anders einsetzen, um wirklich die Probleme zu lösen, die Einbeziehung der stand­ortbezogenen Bedürfnisse, diese 70 Millionen, die zur Verfügung gestellt werden, um Pro­jekte des Spracherwerbs, der Kultur- und Wertvermittlung zu unterstützen. (Abg. Mayer: Das gibt es alles schon!) Das ist, glaube ich, eine positive Sache, die diese Regierung macht, um die Probleme, die wir vor Augen haben, zu lösen.

Ich möchte mit einer Bitte enden, die ich schon öfters hier angebracht habe: Es geht ja um innovative Lösungen. (Präsidentin Bures gibt das Glockenzeichen.) Es gibt zum Beispiel sehr viele Anbieter von Software, die Sprachsoftware entwickelt haben, die auf die neuen Anforderungen mit den vielen Flüchtlingen eingehen.

 


Präsidentin Doris Bures: Bitte um den Schlusssatz!

 


Abgeordneter Asdin El Habbassi, BA (fortsetzend): Es gibt viele Leute, die ihre Sprach­kompetenzen einbringen wollen, die vielleicht als Begleiter in Flüchtlingsheimen den El­tern zur Verfügung stehen, bei Sprechtagen ... (Abg. Lugar: Jetzt ist aber genug!)

 


Präsidentin Doris Bures: Herr Abgeordneter, formulieren Sie den Schlusssatz!

 


Abgeordneter Asdin El Habbassi, BA (fortsetzend): Dieses Potenzial sollte man für Integration in Österreich nützen! – Danke. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

10.17


Präsidentin Doris Bures: Nächste Rednerin: Frau Abgeordnete Dr. Belakowitsch-Je­newein. – Bitte.

 


10.17.55

Abgeordnete Dr. Dagmar Belakowitsch-Jenewein (FPÖ)|: Frau Präsident! Frau Bun­desminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Wenn man manchen Rednern hier zuhört, müsste man ja meinen, die Schule in Österreich stehe kurz vor dem Implo­dieren, so graue, schreckliche Bilder werden da gezeichnet und so dringende Refor­men in Richtung Gesamtschule seien notwendig. – Mitnichten! Wenn Sie die Men­schen in diesem Land fragen: Die ganz, ganz große Masse der Menschen in Öster­reich ist mit diesem Schulsystem zufrieden, und ich würde auch sagen, wir haben gute Schulen in Österreich.

Aber ja, es gibt Probleme – natürlich gibt es die –, und diese Probleme betreffen vor al­lem die Ballungsräume. Da haben wir natürlich das Problem, dass wir sehr viele Kinder mit nicht deutscher Muttersprache haben. Ich weiß, das wollen Sie jetzt nicht hören, aber genau da liegen die Probleme. Wir haben ja heute schon ein paar Mal gehört: Deutsch vor dem Schuleintritt, Deutsch während des Schuleintritts. – Ja, genau das ist das Notwendige! Da muss es aber auch Konsequenzen für Eltern geben, die sich wei­gern, ihre Kinder rechtzeitig in deutschsprachige Kindergärten zu schicken, damit den Kindern Deutsch beigebracht wird.

Wenn man sich – was heute noch gar nicht erwähnt worden ist – die PISA-Studien an­schaut – das ist ja für Sie immer so ein: Oje, oje, da sind wir ja so furchtbar schlecht! –, dann sollte man einmal überlegen, Kinder mit nicht deutscher Muttersprache herauszu­rechnen. Dann sind wir nämlich nicht schlecht. Das heißt, natürlich ist es ein Sprach­defizit, das ein Problem in sich birgt. Wenn Kinder nicht rechnen können und ein Drittel aller Kinder in Wien nach der Volksschule ein Problem in Rechnen hat, dann steht da­hinter ja auch oft eine Leseschwäche, weil die Kinder einfach die Aufgabenstellung nicht verstehen, und genau da liegen die Probleme. (Beifall bei der FPÖ.)

Wenn wir bei der PISA-Studie einmal unterscheiden, wie es denn bei Zehnjährigen und wie es bei Vierzehnjährigen ausschaut, dann ist es schon so, dass wir vor allem im Be-


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