Präsidentin Doris Bures: Als Nächster zu Wort gemeldet ist Herr Bundesminister Stöger. – Bitte, Herr Minister.
10.59
Bundesminister für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz Alois Stöger, diplômé, betraut mit der Fortführung der Verwaltung des Bundesministeriums für Gesundheit und Frauen: Frau Präsidentin! Hohes Haus! Meine sehr verehrten Zuseherinnen und Zuseher! Der Sozialbericht des Sozialministeriums soll ein Gradmesser der sozialen Verfasstheit dieses Landes sein.
Er besteht in einer Darstellung sozialpolitischer Entwicklungen und Analysen und zeigt zum ersten Mal auch Themenschwerpunkte. Dieser Sozialbericht zeigt aber auch auf, dass wir klare sozialpolitische Forderungen brauchen, und stellt die Fülle der Arbeit meines Ministeriums dar. Ich bedanke mich bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz für das Erstellen, aber auch für die dahinter liegende Arbeit, die gemacht worden ist. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der Grünen.) Ich bedanke mich auch bei den Expertinnen und Experten, die die Grundlagen für diesen Bericht zur Verfügung gestellt haben.
Der Auftrag ist klar: Der Auftrag ist, Arbeitsplätze zu schaffen, ein Einkommen zu generieren, mit dem die Menschen auskommen. August Wöginger hat gesagt: Leistung muss sich lohnen. Es geht darum, die Arbeit nach den Bedürfnissen der Menschen aufzuteilen. Wir haben gerade auch einen Schwerpunkt zu der Frage gemacht, wie denn die Arbeitszeit in Österreich wahrgenommen wird. (Präsident Kopf übernimmt den Vorsitz.)
Es geht um die Frage der Bildungschancen. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der sozialen Situation und dem realen Zugang zu Bildungschancen. Wir haben benachteiligte Gruppen dargestellt und auch entsprechende Lösungen aufgezeigt. Es geht darum, überbordende Ungerechtigkeiten zu bekämpfen.
Jetzt eine kurze Skizze zu den Hauptaussagen:
Die gespannte Arbeitsmarktlage bleibt die größte Herausforderung. Trotz budgetärer Einsparungen ist es gelungen, im Bereich Arbeitsmarkt mehr Mittel zur Verfügung zu stellen. Wir werden jährlich über eine Milliarde Euro in aktive Arbeitsmarktpolitik investieren. Da geht es um den Beschäftigungsbonus, da geht es um die Beschäftigungsaktion 20.000, da geht es darum, dass wir gerade für Junge die Ausbildungspflicht, die Ausbildungsgarantie bis 25 durchsetzen wollen. (Beifall bei der SPÖ.)
Das Pensionsmonitoring zeigt, dass wir mit den Maßnahmen, die wir gesetzt haben, die Nachhaltigkeit des österreichischen Pensionssystems massiv unterstützen. Das Hauptziel haben wir bereits erreicht, und das Hauptziel ist, dass Versicherte länger gesund arbeiten sollen.
Im Bereich der Pflegevorsorge haben wir auch die Österreichische Demenzstrategie vorgestellt. Es geht darum, einen Orientierungsrahmen für zielgerichtete Kooperation der Stakeholder zustande zu bringen.
Wir haben auch im Bereich der sozialen Innovationen Aktivitäten gesetzt. Da geht es um die von häuslicher Gewalt Betroffenen, besonders Frauen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Natürlich ist es gut, dass es heiße Diskussionen auslöst, wenn man die Frage der Umverteilung stellt. Wir wissen, dass vor der Umverteilung die Markteinkommen der reichsten 10 Prozent zweiunddreißigmal höher als die der ärmsten sind. Die verfügbaren Haushaltseinkommen nach der Umverteilung durch den Sozialstaat sehen so aus, dass die reichsten 10 Prozent sechsmal so viel haben wie die ärmsten 10 Prozent. Trotzdem sind in Österreich 300 000 Menschen arm, sehr armutsgefährdet, und die Bundesregierung reagiert darauf. Wir haben mit den So-
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