Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 72

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immer noch von Arbeitszeitverkürzung –: Warum reden wir nicht schon längst über die durch die Ausdünnung im ländlichen Raum immer länger werdenden Anfahrtszeiten zur Arbeitsstelle? Immer mehr Kleingewerbe sperren zu, immer mehr Gasthöfe sperren zu, immer mehr Bauernhöfe sperren zu, wir verlieren auf dem Land die Arbeitsplätze, die Postämter. Wir haben heute Anfahrtszeiten von bis zu einer Stunde und weit darüber. Das ist die Zeit, die den Menschen für ihre Familien, für ihre Freizeit, für ihre Erholung fehlt! Auch da gehen wir an der Realität vorbei.

Ich möchte diese Diskussion noch um einen letzten Punkt ergänzen. Wir haben heute viel über die Pensionisten gesprochen, die Jugend ist sowieso im Mittelpunkt gestan­den – heute sind ja wieder Klassen mit vielen jungen Menschen im Haus –, es ist über viele Bereiche gesprochen worden, aber eines ist wieder einmal viel zu kurz gekom­men: die Ernährung. (Der Redner stellt eine Tafel vor sich auf das Rednerpult, auf dem zwei Butterpackerl, jeweils Vorder- und Rückseite, von verschiedenen Marken abgebil­det sind.)

Kolleginnen und Kollegen, schauen Sie sich dieses Bild an! Da wird der Konsument veräppelt! Es wird immer gesagt, der Konsument hat es in der Hand. Nein, der Konsu­ment wird perfekt getäuscht! Das sind zwei Verpackungen, und da müsst ihr mir sagen, wie der Konsument beim Einkaufen, der unter Zeitdruck ins Kühlregal greift, da einen Un­terschied erkennen soll: einmal Naturbutter und einmal Regenwaldbutter. Ich habe die­se Thematik auch gestern wieder in der Debatte zum Rechnungshofbericht angespro­chen. Dieser Diebstahl der Rohstoffe erzeugt nicht nur Flüchtlingsströme – wir wissen, 80 Prozent der Asylanten sind Klima- und Wirtschaftsflüchtlinge –, sondern erzeugt und erhöht bei uns den Druck im Hinblick auf die regionale Produktion von Lebensmit­teln. Wir haben längst keine Ernährungssouveränität mehr! Wir wollen keine Zweiklas­senmedizin, wir wollen aber auch keine Zweiklassenernährung! (Beifall beim Team Stro­nach.)

Eine Zweiklassenernährung, die dann so ausschaut: für jene, die es sich leisten kön­nen, die Superhyperqualität und für die anderen, die es sich nicht leisten können – und davon haben wir genug; da muss man sich nur den Sozialbericht genau vor Augen füh­ren –, das billige Substitut, ein magenfüllendes Menü, das aber mit Gesundheit, mit Zu­kunft nichts zu tun hat. Frau Kollegin Aubauer hat es richtig gesagt, die Leute wollen äl­ter werden, die Leute sollen aber im Alter auch fitter und gesünder bleiben, damit sie von diesen Jahren auch etwas haben und nicht zur Melkkuh für die Pharmariesen wer­den. Das bitten wir zu berücksichtigen. – Danke. (Beifall beim Team Stronach.)

12.27

12.27.53

 


Präsident Karlheinz Kopf: Zu Wort ist dazu niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag des Ausschusses für Arbeit und So­ziales, den vorliegenden Bericht III-350 der Beilagen zur Kenntnis zu nehmen.

Ich bitte jene Damen und Herren, die dafür sind, um ein Zeichen. – Das ist mit Mehr­heit angenommen.

12.28.182. Punkt

Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales über die Regierungsvorlage (1474 d.B.): Bundesgesetz, mit dem das Allgemeine Sozialversicherungsgesetz, das Bauern-Sozialversicherungsgesetz, das Allgemeine Pensionsgesetz, das Ar­beitslosenversicherungsgesetz 1977 und das Arbeitskräfteüberlassungsgesetz ge­ändert werden (Sozialversicherungs-Änderungsgesetz 2017 – SVÄG 2017) (1484 d.B.)

 


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