Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 86

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13.16.01

Abgeordneter Wolfgang Knes (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätz­te Kolleginnen und Kollegen! Es ist schon einiges gesagt worden, etwa Rehab statt I-Pension. Herr Bundesminister Stöger hat gesagt, jeder Mensch, der arbeitet, habe na­türlich das Recht darauf, gesund in Pension zu gehen.

An diesen Punkt möchte ich anknüpfen, weil wichtige Themen auf uns zukommen. Ich bringe ein Beispiel aus der Praxis, von einem Riesenkonzern in Österreich, wo wir ge­nau auf diese Schiene gekommen sind, nämlich mit dem Programm „Gesund! Jeden Tag!“. Das ist eine präventive Maßnahme, wie man mit Mitarbeiterinnen und Mitarbei­tern schon vor Ort umgehen kann, damit deren Gesundheit erhalten bleibt und damit wir das Problem der Rehab in Zukunft gar nicht mehr diskutieren müssen. Das heißt, dass sich die Arbeitgeber in Zukunft wirklich zur präventiven betrieblichen Gesundheits­förderung verpflichten müssen, nicht nur Lippenbekenntnisse abgeben, sondern sich tat­kräftig dafür einsetzen müssen.

Dieses Gesundheitsprogramm, das wir jetzt bei der Mondi AG haben, beruht auf vier Säulen. Wir haben einen eigenen Gesundheitsbus für präventive medizinische Maßnah­men eingeführt. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in ganz Österreich die Möglichkeit, diesen Bus während der Arbeitszeit zu besuchen und individuelle Tests durchführen zu lassen. Sie bekommen auch gleich adäquate Beispiele dafür, wie sie ge­sund weiterleben können. Das geht sogar in den Familienbereich hinein, auch da kön­nen sie Beispiele mitnehmen.

Wir haben aber auch einen individuellen – und das ist mir ganz wichtig –, anonymen Ge­sundheitspass eingeführt, in dem jeder Mitarbeiter seine eigenen Werte ablesen kann und bei Nachuntersuchungen sogar sehen kann, ob sich sein körperlicher Zustand ver­bessert oder gar verschlechtert hat. Dann bekommt er wieder Tipps für präventive Maß­nahmen mit nach Hause, wie er seinen Gesundheitszustand erhalten kann.

Last, but not least haben wir für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch Präven­tivmaßnahmen eingeführt, was die psychologische Belastung am Arbeitsplatz betrifft, aber auch, was Physisches wie schweres Heben, schweres Tragen et cetera anlangt.

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert. Wir alle sind von Robotern umgeben. Die Ansprüche sind natürlich andere geworden. Das heißt aber nicht, dass die Leistungen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schwächer geworden sind, sondern die Leistungen sind gestiegen, aber auch die Produktivität. Genau da gilt es an­zusetzen, nämlich mit unserer präventiven Gesundheitsvorsorge.

Ich sage Danke für den Ausspruch „gesund in Pension gehen“, aber vorher kommt noch „Gesund! Jeden Tag!“ – und das in der Arbeit. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)

13.18


Präsident Ing. Norbert Hofer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Doppler. – Bit­te, Herr Abgeordneter.

 


13.18.38

Abgeordneter Rupert Doppler (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Herr Minis­ter! Hohes Haus! Sehr geehrte Damen und Herren! TOP 2 bis 8 sind Berichte des Aus­schusses für Arbeit und Soziales. Ich nehme Stellung zu Tagesordnungspunkt 6, zum Antrag der Frau Kollegin Dietrich betreffend Abschaffung des EU-Beamten-Pensions­systems.

Die langfristigen Kosten für Pensionen von EU-Beamten sind erneut stark gestiegen. Laut EU-Kommission lagen sie Ende 2015 bei 63,81 Milliarden €; das sind um 8,9 Pro­zent mehr als im Vorjahr. 2011 lagen diese Kosten noch bei 34,8 Milliarden €, das heißt, sie waren etwa halb so hoch wie jetzt. Insgesamt sind 21 341 Beamte der EU-Kommis-


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