Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 87

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sion im Ruhestand. Wenn da Superpensionen von 10 000 € netto – wohlgemerkt: net­to! – gezahlt werden, gehört das dringend hinterfragt und geändert.

Wir haben ja in Österreich auch noch immer diese Luxuspensionen, die dringend abge­schafft gehören. Herr Kollege Neubauer hat es angesprochen: Für die Pensionisten hat man auf der einen Seite nur eine Erhöhung von 0,8 Prozent und einen Hunderter übrig, aber auf der anderen Seite gehören diese Luxuspensionen in der EU anscheinend zur guten Sitte.

Diese Luxus- und Mehrfachpensionssysteme gehören geändert, gehören abgeschafft. Richtig und notwendig wäre es daher auch, das wurde von Frau Kollegin Dietrich be­reits angesprochen, dass diese Personen in nur ein Pensionssystem einzahlen, und das kann nur das Pensionssystem des eigenen Landes sein, zum Beispiel in Österreich in das ASVG-System. Nur auf diese Art und Weise können wir diese Doppelpensionen und Privilegien beseitigen. – Herzlichen Dank. (Beifall bei Abgeordneten des Teams Stro­nach.)

13.20


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Frau Abgeordnete Mag. Aubauer. – Bit­te, Frau Abgeordnete.

 


13.20.29

Abgeordnete Mag. Gertrude Aubauer (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Ich darf Ihre Aufmerksamkeit wieder auf die Sorgen und Probleme älterer Ar­beitskräfte lenken. Wir erleben das ja immer wieder: Ein 50-Jähriger verliert seinen Job, startet einen oft sehr aufwendigen Bewerbungsmarathon, es hagelt ständig Ablehnun­gen, und schließlich stürzt er in ganz große Verzweiflung – ein ernstes Problem. Wenn Menschen über 50 ihren Job verlieren, dann ist das meist ganz besonders dramatisch.

Halten wir uns Folgendes vor Augen: Im Februar ist die Zahl der Arbeitssuchenden ab 50 gegenüber dem Vorjahr um mehr als 6 Prozent gestiegen. Insgesamt sind derzeit mehr als 60 000 Arbeitssuchende bereits länger als zwölf Monate vorgemerkt, das sind um 11,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Warum bringe ich diese Zahlen so ausführlich? – Weil dahinter ganz dramatische Schick­sale stehen und wir alles tun müssen, um diesen älteren Menschen wirklich gut zu hel­fen. Deshalb gibt es auch die Beschäftigungsaktion 20 000 im neuen Regierungspro­gramm. Wir setzen sehr viel Hoffnung in diese Aktion. Ablaufen soll das so: Für über 50-jährige langzeitarbeitslose Menschen wollen wir 20 000 Arbeitsplätze pro Jahr in Ge­meinden und gemeinnützigen Vereinen schaffen beziehungsweise fördern.

Viel Erfolg versprechen auch die Maßnahmen, die wir heute schon beschließen; jetzt bin ich beim heutigen Gesetzentwurf. All diese Maßnahmen sind unter folgendem Mot­to zu sehen: lieber frühzeitig vorbeugen, damit eben den Älteren das Schicksal erspart bleibt, arbeitslos zu werden.

Wo wollen wir da ansetzen? – Einige Kollegen haben ja schon Beispiele gebracht: Der Hauptverband der Sozialversicherungsträger soll frühzeitig eingreifen, er soll bei länge­ren Krankenständen die Arbeitskräfte zu einem Gespräch einladen. Man wird gemein­sam herausfinden, wie jemand die Gesundheit wieder erlangen kann, wie er sie erhal­ten kann, wie er im Job gesund bleiben kann. Ziel ist es auf jeden Fall, und das ist uns sehr, sehr wichtig, ein frühzeitiges Ausscheiden aus dem Job zu verhindern.

Es ist nicht nur wichtig, frühzeitig Hilfe anzubieten, sondern es ist auch sehr, sehr wichtig, ganz gezielt Hilfe anzubieten, zum Beispiel sollen in der Reha medizinische Maß­nahmen genau auf den Job zugeschnitten sein, auf den Job, in den man wieder einstei­gen will, oder den Job, den man anstrebt. Eine dieser Maßnahmen kann beispielswei­se ein ganz spezielles Arbeitsplatztraining sein, zum Beispiel ein Kurs, ein Training zur Stressbewältigung oder zur Konfliktlösung am Arbeitsplatz.

 


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