Nationalrat, XXV.GPStenographisches Protokoll167. Sitzung / Seite 88

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Brauchen wir das? – 39 Prozent aller Österreicher fühlen sich durch Stress im Beruf er­heblich beeinträchtigt. Am meisten gestresst sind die Lehrer, gefolgt von Beschäftigten in Handel und Transportwesen. Diese Befragung des market Instituts im Auftrag der Al­lianz Versicherung ist ganz aktuell und alarmierend, so sehe ich das. Beinahe jeder Vier­te bezeichnet sich schon als burn-out-gefährdet.

Wie immer man das interpretiert: Wichtig ist für uns, Menschen zu helfen, ihre Ar­beitsfähigkeit nicht zu verlieren. Entscheidend ist, nach einer Reha wieder in den Job zurückzufinden, im Job die Gesundheit länger zu erhalten, rechtzeitig umzuschulen, wenn schon vorauszusehen ist, dass man den angestammten Job nicht bis zur Pen­sion ausüben kann.

All diese Ziele wollen wir erreichen, und all diese Ziele sind durch die neuen Maßnah­men gut erreichbar. Wir sind da sehr zuversichtlich. – Danke. (Beifall bei der ÖVP.)

13.24


Präsident Ing. Norbert Hofer: Zu Wort gelangt Herr Abgeordneter Schmid. – Bitte, Herr Abgeordneter.

 


13.25.00

Abgeordneter Gerhard Schmid (ohne Klubzugehörigkeit): Herr Präsident! Sehr ge­ehrter Herr Minister! Zum Thema Pensionserhöhungen: Im Rahmen der Diskussion über eine Pensionserhöhung stellt sich einmal mehr die Frage nach einer unterschiedlichen Wertigkeit der heimischen Bevölkerung. Man möchte meinen, es gilt der Gleichheits­grundsatz, aber dem ist leider nicht so.

Ein bis unlängst noch gut funktionierendes Sozialsystem wird derzeit bis an sein Limit ausgereizt, wobei nicht unerhebliche Unterschiede, unterschiedliche Voraussetzungen zu berechtigtem Unmut führen.

Berechtigt ist die Frage, ob Pensionisten Personen mit geringerer Wertigkeit sind – sie sind ja von gewerkschaftlich ausverhandelten Lohnerhöhungen ausgeschlossen.

Der Gesetzgeber hat das Pensionsantrittsalter teilweise nach unten revidiert: Gewisse Berufsgruppen können mit circa 50 Jahren mit stattlichen Pensionen in den Ruhestand treten. Das Pensionsantrittsalter ist somit geringer geworden, gleichzeitig ist die Lebens­erwartung gestiegen. Nicht geändert hat sich jedoch der Bedarf des täglichen Lebens, sehr wohl geändert hat sich der Finanzierungsbedarf – er ist gestiegen –, welcher auch von den Pensionisten zu decken ist. Die Pensionisten stellen einen nicht un­bedeuten­den Wirtschaftsfaktor dar.

Einer dringenden Änderung bedürfen immer noch bestehende Luxuspensionen.

Die einmalige Auszahlung von 100 € ist für einen Großteil der Pensionisten ein Tropfen auf den heißen Stein. Die steigenden Lebenshaltungskosten stellen eine Dauerbelas­tung dar und sollten somit als Grundlage für Pensionsanpassungen herangezogen wer­den.

Für den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes gebührt den heutigen Pensionisten Dank und Anerkennung. Sichern wir den weiteren Lebensweg unserer Pensionisten mit re­ellen Pensionen, welche dem aktuellen Preisgefüge entsprechen! Eine Pensionserhö­hung von 0,8 Prozent entspricht bei Weitem nicht den Preissteigerungen der Güter des täglichen Bedarfs. Eine Mindestpension von 1 200 € inklusive einer Anhebung von 1,3 Pro­zent stellt damit die Mindestforderung dar.

Schützen wir unsere Pensionisten! Eine Zwei- oder Mehrklassengesellschaft scheint nicht akzeptabel zu sein! – Danke.

13.27

 


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